Die Geschichte des friedlichen Kampfes gegen die kommunistischen Diktaturen Europas ist untrennbar mit der Persönlichkeit Václav Havel verbunden. Als Dichter und Dissident, später als Präsident seines Landes und bedeutender europäischer Politiker trat er zeitlebens mutig für Demokratie und die Achtung der Menschenrechte ein.

Der Autor Václav Havel demaskierte schon in den 1960er-Jahren die Absurdität des kommunistischen Apparates. Als Mitbegründer der Charta 77 übernahm er eine wichtige Vorbildrolle, nicht zuletzt für die Bürgerrechtsbewegung in der DDR. „Durch ihn haben wir gelernt, uns von den Heilsversprechen utopischer Gesellschaftsmodelle abzuwenden und uns stattdessen gegen den allgegenwärtigen Machtmissbrauch zu wehren und Menschenrechtsverletzungen zu benennen“, sagte Gerd Poppe, Vorstandsmitglied der Bundesstiftung Aufarbeitung.

Wegen seines mutigen Engagements wurde Václav Havel zu insgesamt fünf Jahren Haft verurteilt, die seine Gesundheit ruinierten. Doch er ließ sich nicht einschüchtern und trat weiter für die Wahrheit ein. Sein Mut zur Wahrhaftigkeit machte Havel zu einer zentralen Persönlichkeit für die samtenen Revolutionen in den ostmitteleuropäischen Ländern und die Friedliche Revolution in der DDR.

„Václav Havel ist die Symbolfigur für die Umbrüche 1989/90, er steht für den Sieg von Freiheit und Demokratie und für die Verbindung von Moral und Politik“, erklärte Markus Meckel, Vorsitzender des Stiftungsrates der Bundesstiftung Aufarbeitung. Auch als Präsident der Tschechoslowakei, später der Tschechischen Republik, habe er sich stets für die europäische Integration und die Stärkung der Demokratie in autoritären Staaten eingesetzt.

Die Bundesstiftung Aufarbeitung trauert um Václav Havel, der einen zentralen Beitrag für die Freiheit in Europa geleistet hat und sich dabei stets treu geblieben ist.