Mit großer Bestürzung hat die Bundesstiftung Aufarbeitung vom Tode Benno Prieß' erfahren. Er verstarb am 31.03.2015 im Alter von 86 Jahren. Mit ihm ist einer derjenigen von uns gegangen, denen mit Haft in Torgau, Bautzen, Sachsenhausen und Waldheim (1946 als 17-Jähriger verhaftet und bis 1954 inhaftiert) bitterstes Unrecht widerfahren ist, die sich aber dennoch nicht brechen ließen, die sich ihre Herzlichkeit und ihre Lebensfreude bewahrt haben.
Die Website, auf der Benno Prieß seinen Lebenslauf kurz skizziert hat (http://benno-priess.de/mein-schicksal/), ist überschrieben mit: „Denn nicht Hass darf unser Denken beeinflussen, aber vergessen dürfen wir nie.“ …und vergessen hat Benno Prieß nie. Nach dem Mauerfall engagierte er sich u.a. bei der Aufklärung von Schicksalen Jugendlicher, die unter dem Werwolf-Vorwurf inhaftiert und in nicht wenigen Fällen auch zu Tode gekommen sind. Die Rehabilitierung unschuldiger Opfer des Stalinismus hatte sich Benno Prieß zur Lebensaufgabe gemacht.
Der Arbeit der Bundesstiftung Aufarbeitung war er stets sehr verbunden, was auch dadurch zum Ausdruck kam, dass er sein Privatarchiv der Bundesstiftung übergeben hat. Wir werden ihm ein ehrendes Angedenken bewahren.