
Christian Dietrich, geboren 1965 in Jena, ist evangelischer Pfarrer und seit den 1980er Jahren in der kirchlich geprägten DDR-Opposition aktiv. Aufgrund seiner politischen Haltung wurde ihm das Abitur verweigert; stattdessen besuchte er das Kirchliche Proseminar in Naumburg und engagierte sich früh in oppositionellen Gruppen wie der Jungen Gemeinde, dem Friedensarbeitskreis Naumburg und dem Arbeitskreis Solidarische Kirche. Dietrich war Mitorganisator oppositioneller Seminare und Demonstrationen, Autor und Herausgeber von Samisdat-Publikationen und wurde mehrfach von der Staatssicherheit verfolgt.
Im Herbst 1989 war er Mitbegründer des Neuen Forums und des Demokratischen Aufbruchs und übernahm dort leitende Funktionen. In den 1990er Jahren war er Mitinitiator des Archivs Bürgerbewegung Leipzig sowie des Zeitgeschichtlichen Forums. Nach dem Theologiestudium war er als Repetent, Vikar und Gemeindepfarrer tätig. Von 2013 bis 2018 amtierte Dietrich als Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Thüringen.