Christine Lieberknecht wurde 1958 in Weimar geboren. Nach dem Abitur studierte sie Evangelische Theologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Nach dem Examen trat sie ihre erste Pfarrstelle im Kirchenkreis Weimar an und betreute die Gemeinde bis 1990 gemeinsam mit ihrem Ehemann Martin Lieberknecht, der ebenfalls Pfarrer ist. Als Pastorin widmete sich Christine Lieberknecht insbesondere der kirchlichen Jugendarbeit.
1981 trat Christine Lieberknecht in die Blockpartei CDU der DDR ein. Im September 1989 gehörte sie zu den vier Unterzeichnern des sogenannten „Briefes aus Weimar“, der sich an den Parteivorstand sowie an alle Bezirks- und Kreisvorstände der CDU der DDR richtete und die Aufkündigung des Bündnisses mit der SED forderte. Der Brief gilt als ein wichtiger Schritt im Prozess der demokratischen Erneuerung der CDU in den Jahren 1989/90.
Im Dezember 1989 wurde Christine Lieberknecht auf dem Sonderparteitag der CDU der DDR Mitglied im Vorstand unter dem neuen Parteivorsitzenden Lothar de Maizière. Nach der Wiedervereinigung, im Jahr 1992, rückte sie in den CDU-Bundesvorstand auf. Von 1991-2019 war sie Abgeordnete im Thüringer Landtag und hatte bis 1999 verschiedene Ministerposten inne. So verantwortete sie u.a. als Kultusministerin die Neugliederung des Thüringer Bildungssystems.
Am 30. Oktober 2009 wurde Christine Lieberknecht zur Ministerpräsidentin des Freistaats Thüringen gewählt. Sie war die erste Frau der CDU, die eine Landesregierung anführte. Sie blieb bis Dezember 2014 im Amt.
Seit 2016 ist Christine Lieberknecht Mitglied des Vorstandes der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Im Juni 2020 wurde sie zur Vorsitzenden des Beirats für das „Mahnmal für die Opfer des Kommunismus“ gewählt.