Karsten Krampitz, Jahrgang 69, stammt aus einem SED-Elternhaus und arbeitet heute als Publizist und Schriftsteller. In der DDR absolvierte er eine Ausbildung bei der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik, Kreisstelle Prenzlauer Berg, ging danach auf die Fachschule für Ökonomie nach Frankfurt (Oder), wo er im Umfeld der evangelischen Jungen Gemeinde die Friedliche Revolution erlebte. Seit Beginn der Neunzigerjahre engagierte er sich in der Obdachlosenarbeit, holte sein Abitur nach und studierte Geschichte, Politik und Neue deutsche Literatur. Dank eines Stipendiums der Rosa-Luxemburg-Stiftung wurde Krampitz im Jahr 2015 am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert. Seine Dissertation beschäftigt sich mit dem Staat-Kirche-Verhältnis in der DDR infolge der Selbstverbrennung des evangelischen Pfarrers Oskar Brüsewitz am 18. August 1976 in Zeitz.