Die Preisträger

Hauptpreis 2023

Lagergemeinschaft Workuta/GULag Sowjetunion

Als ein Zusammenschluss der Überlebenden wurde die Lagergemeinschaft Workuta/GULag Sowjetunion einst gegründet. Das sowjetische Arbeitslager Workuta ist heute das Symbol des menschenverachtenden GULag und der Inbegriff für Zwangsarbeit und Repression im Stalinismus. Die Lagergemeinschaft setzt sich seit Jahrzehnten gegen politischen Extremismus und für den Schutz der rechtsstaatlichen Demokratie ein. Im Vordergrund ihrer Arbeit steht die Aufklärung über die Verbrechen des Kommunismus, die unter anderem durch den ehrenamtlichen Einsatz von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen praktiziert wird. Heute engagieren sich auch die Nachfahren der einstigen Lagerinsassen in der Gemeinschaft. Mit der Verleihung des Karl-Wilhelm-Fricke-Hauptpreises 2023 an die Lagergemeinschaft Workuta/GULag Sowjetunion würdigt die Jury die jahrzehntelange herausragende Aufklärungsarbeit und den Einsatz für den Schutz der Demokratie der hier engagierten Männer und Frauen.
Preisverleihung des Karl-Wilhelm-Fricke Preis. Hauptpreis
Sonderpreis

Doris Liebermann

Die journalistische Arbeit von Doris Liebermann trug und trägt auf vielfältige Weise dazu bei, dass seit den 1980er-Jahren die Lebensrealität von Dissidenten und von künstlerischen, oppositionellen Milieus in Ostmitteleuropa und der DDR in den Fokus der westdeutschen Öffentlichkeit rückten. Die Autorin verkörpert nicht nur durch ihre Arbeit, sondern auch durch ihre Biographie den Einsatz für Freiheit, Demokratie und Zivilcourage. Sie setzt sich seit nunmehr vier Jahrzehnten in zahlreichen Publikationen und Feature-Produktionen in Print- und Hörfunkmedien publikumswirksam mit Opposition und Widerstand, historischen Ereignissen und künstlerischem und literarischem Schaffen in den kommunistischen Diktaturen auseinander. Die Jury würdigt mit der Verleihung des Sonderpreises 2023 diese herausragende Arbeit.
Preisverleihung des Karl-Wilhelm-Fricke-Preis 2023. Sonderpreis
Nachwuchspreis

Podcast „Rice and Shine“

In unserer zunehmend diversen und von Einwanderung geprägten Gesellschaft wird Multiperspektivität im gesellschaftlichen Diskurs immer wichtiger – auch und vor allem in der Auseinandersetzung mit der deutschen Zeitgeschichte. Die beiden Journalistinnen Minh Thu Tran und Vanessa Vu, beide Töchter vietnamesischer Einwanderer, setzen sich in ihrem Podcast „Rice and Shine“ auf ebenso persönliche wie unterhaltsame Weise mit der Lebensrealität vietnamesischer Menschen in Deutschland bzw. der vietdeutschen Community auseinander. Die Jury möchte durch die Verleihung des Nachwuchspreises 2023 diese Arbeit honorieren und zu einer intensiveren öffentlichen Auseinandersetzung mit dem vielfältigen Leben und Schaffen von Migrantinnen und Migranten in der DDR und im vereinten Deutschland anregen.
Preisverleihung des Karl-Wilhelm-Fricke-Preis 2023. Nachwuchspreis. Minh Thu Tran und Vanessa Vu auf dem Podium
Mitschnitt

Verleihung des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises 2023

Hier können Sie den Mitschnitt der Preisverleihung vom 15. Juni 2023 nachschauen.
Karl Wilhelm Fricke und seine Sonderpreise sind auf drei Podesten ausgestellt
Die Karl-Wilhelm-Fricke-Preisträger
  • Hauptpreis: MEMORIAL International
  • Sonderpreis: Zeitschrift OSTEUROPA
  • Nachwuchspreis: Podcast Horchpost DDR
  • Hauptpreis: Dr. Gerd Koenen
  • Sonderpreis: Dekoder.org
  • Nachwuchspreis: Oma Else: „Roadtrip zur Grenze. Urlaub und Leben im Sperrgebiet“
  • Hauptpreis: Freya Klier
  • Sonderpreis: Initiativgruppe Lager Mühlberg
  • Sonderpreis: Martin-Luther-King-Zentrum Werdau
  • Sonderpreis: National Human Rights Museum in Taiwan
  • Hauptpreis Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e. V.
  • Sonderpreis Hartmut Büttner (Niedersachsen)
  • Ines Geipel (Berlin)
  • »Gerbergasse 18«. Thüringer Vierteljahresschrift für Zeitgeschichte und Politik
  • Hauptpreis Gegenwind. Beratungsstelle für politisch Traumatisierte der SED-Diktatur (Berlin)
  • Sonderpreis Die Initiative »Posledny Adres« (»Die letzte Adresse« / Russland)
  • Mit dem ersten verliehenen Preis wird Karl Wilhelm Fricke für sein Lebenswerk geehrt, der seitdem dessen Namen trägt.

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