Am 23. August 1939 schließen das Deutsche Reich und die Sowjetunion einen Nichtangriffspakt, in einem Geheimen Zusatzprotokoll teilen Hitler und Stalin Mittelosteuropa in Interessensphären untereinander auf. Mit dem deutschen Angriff auf Polen beginnt am 1. September der Zweite Weltkrieg, ab dem 17. September marschiert die Rote Armee in Ostpolen ein. Im Jahr darauf besetzt und annektiert die Sowjetunion Litauen, Lettland, Estland und Teile Rumäniens.

Welche Bedeutung hat dieses Datum heute in Polen und dem Baltikum, in Deutschland und Russland? Zum 80. Jahrestag wird in einer Podiumsdiskussion am 22. August über das für Millionen Menschen schicksalhafte Abkommen diskutiert. Nach einem Eröffnungsvortrag von Professorin Claudia Weber (Europa-Universität Viadrina) sprechen die Historiker Professor Włodzimierz Borodziej (Universität Warschau) und Ekaterina Makhotina (Universität Bonn) sowie Außenminister a.D. Markus Meckel, Ratsvorsitzender der Bundesstiftung Aufarbeitung, über die Bedeutung des 23. August 1939 für die heutige Außen- und Sicherheitspolitik. In der von Sabine Adler (Deutschlandfunk) moderierten Veranstaltung wird auch über den 50. Jahrestag des Paktes 1989 gesprochen, als mehr als eine Million Esten, Letten und Litauer zu einer Menschenkette zusammenkamen, um für ihre Freiheit zu demonstrieren.

Podiumsdiskussion: Geteilte Erinnerungen – 80 Jahre nach dem 23. August 1939
Veranstalter: Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, Robert-Havemann-Gesellschaft, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
22. August 2019 | 19 Uhr
Topographie des Terrors | Niederkirchnerstraße 8 | 10963 Berlin