Im Juli 2019 löste der Religions- und Kultursoziologe Detlef Pollack mit dem Beitrag „Es war ein Aufstand der Normalbürger“ in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine Debatte über die Deutung der Friedlichen Revolution von 1989 und insbesondere die Rolle der Oppositionsbewegung in der DDR aus. In seinem neuen Buch „Das unzufriedene Volk“ greift Pollack das Thema erneut auf: Viele Ostdeutsche stilisierten sich im öffentlichen Diskurs bis heute als Opfer der deutschen Einheit. Tatsächlich aber hätten die Menschen in Ostdeutschland als politische Akteure seit 1989 beträchtliche Wirkungsmacht entfaltet. Nicht genug, dass sie mit ihrem friedlichen Protest die SED-Diktatur zu Fall gebracht hätten. Mit ihrem Wahlverhalten und ihrem Opferdiskurs dominierten die Ostdeutschen viele öffentliche Debatten.

Detlef Pollack hat die Geschichte des Protests und der Ressentiments in Ostdeutschland seit der Friedlichen Revolution nachgezeichnet. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der transcript Verlag laden zu einem Buchgespräch ein, das live bei YouTube übertragen und dort auch im Nachgang als Videopodcast zu sehen sein wird. Mit dem Autor diskutieren Franziska Kuschel und Ulrich Mählert von der Bundesstiftung Aufarbeitung. Via YouTube-Chat und E-Mail (veranstaltungen@bundesstiftung-aufarbeitung.de) können die Zuschauerinnen und Zuschauer an der Diskussion teilnehmen.

Buchpräsentation: Detlef Pollack – Das unzufriedene Volk

2. September 2020 | 18 Uhr

Der Livestream wird auf dem YouTube-Kanal der Bundesstiftung Aufarbeitung übertragen und kann später als Videopodcast abgerufen werden.

Detlef Pollack: Das unzufriedene Volk. Protest und Ressentiment in Ostdeutschland von der friedlichen Revolution bis heute. Bielefeld: transcript Verlag, 2020. 20 Euro.

Ab voraussichtlich 27. September im Buchhandel erhältlich.