Der Geschichte des Kalten Krieges und seiner Auswirkungen in Skandinavien soll ein Institut gewidmet sein, dessen Anschubfinanzierung das d¨nische Parlament vergangene Woche beschlossen hat. Darüber berichtete Dr. Thomas Wegener Friis bei seinem Aufenthalt in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Dr. Friis, Assistent Professor an der University of Southern Denmark, ist Sprecher einer Gruppe jüngerer d¨nischer Wissenschaftler, die seit l¨ngerem zur Geschichte des Kalten Krieges forscht und bereits ein Konzept für ein solches Institut vorgelegt hat. Die Bundesstiftung Aufarbeitung begrüßt die Initiative der d¨nischen Regierung als wichtigen Beitrag zur Herausbildung einer gesamteurop¨ischen Erinnerungskultur.

Die Ausrichtung des Instituts verdeutlicht, dass die Aufarbeitung der kommunistischen Diktaturen Ostmitteleuropas sowie des Kalten Krieges auch für westeurop¨ische Gesellschaften von Relevanz bleibt. Die Bundesstiftung Aufarbeitung sicherte Dr. Friis zu, die Initiative im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen. Anfang 2006 sollen in Roskilde, D¨nemark, gemeinsame Projekte verabredet werden. Geplant ist die Erarbeitung eines Handbuches zu Archiven, Museen und anderen Institutionen, die Dokumente zur Geschichte des Kommunismus und des Kalten Krieges in Skandinavien bereithalten oder in denen zu diesen Themen geforscht wird. Weiterhin soll das Konzept für eine gemeinsame, internationale und interdisziplin¨re Konferenz im Jahre 2007 entwickelt werden, die unter dem Arbeitstitel "Der Sozialismus im Ostseeraum" Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Anrainerstaaten zusammenführen soll.

Weitere Informationen erteilen: Dr. Thomas Wegener Friis, University of Southern Denmark, Tel. +45 6550 2268, Fax +45 6550 2270, Email twfriis@hist.sdu.dk. Dr. Jens Schöne, Bundesstiftung Aufarbeitung, Tel. +49 30 2324 7225, Fax +49 30 2324 7210, Email j.schoene@stiftung-aufarbeitung.de.

Berlin, 18. November 2005