Zum 30. Jahrestag der Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann aus der DDR verlegt die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen die informative und reich bebilderte Broschüre „Wolf Biermann 1976: Die Ausbürgerung und ihre Folgen“ von Robert Grünbaum.

Es war der größte kulturpolitische Skandal der DDR: Am 16. November 1976 wurde dem regimekritischen Dichter und Liedermacher Wolf Biermann „das Recht auf den weiteren Aufenthalt in der Deutschen Demokratischen Republik entzogen“. Der Protest in der DDR und im Westen war enorm. Doch das Politbüro dachte nicht an ein Einlenken, sondern verfolgte die Biermann-Sympathisanten mit unerbittlicher Härte. Die scheinbar liberale kulturpolitische Phase der Honecker-Ära war beendet. Ein intellektueller Exodus mit einer Massenabwanderung von Künstlern, Schriftstellern, Schauspielern und Musikern war die Folge. Der „Fall Biermann“ wurde für viele DDR-Bürger zum Scheideweg zwischen Opposition und Opportunismus im SED-Staat.

Die vorgelegte 55-seitige Broschüre ist eine hervorragende Einführung zur Biermann-Ausbürgerung. Sie behandelt nicht nur die Vorgeschichte und das Ereignis selbst, sondern auch die breite Protestbewegung in der DDR gegen die Ausbürgerung und deren Folgen für den SED-Staat.

Robert Grünbaum: „Wolf Biermann 1976: Die Ausbürgerung und ihre Folgen“, Erfurt 2006 ist bei der Stiftung Aufarbeitung für € 2,50 erhältlich. Für weitere Informationen zur Publikation steht Ihnen Dietrich Wolf Fenner in der Pressestelle der Stiftung Aufarbeitung unter Tel. 030/2324 7225 gerne zur Verfügung.

Berlin, 2. November 2006