Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur lädt gemeinsam mit der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. zum Zeitzeugengespräch mit Katja Havemann und Rainer Eppelmann und zur Ausstellungsführung „Robert Havemann 1910-1982“ am 10.Februar 2007 um 16 Uhr in das Gerhart-Hauptmann-Museum Erkner, Gerhart-Hauptmann-Straße 1-2, ein.

Robert Havemann war den Herrschenden stets unbequem. Der Kommunist und Naturwissenschaftler aus München wurde wegen angeblichen Hochverrats vom Nazi-Richter Freisler zum Tode verurteilt. Havemann musste aber in NS-Haft weiter für das faschistische Regime forschen, bis er von der Roten Armee befreit wurde. Im Westen unter Berufsverbot, weil er die amerikanische Wasserstoffbombe kritisierte, machte er Partei- und Forschungskarriere in der DDR. Als er Anfang der 1960er Jahre in seinen Vorlesungen „Naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme“ diskutierte und in Westmedien publizierte, verlor er seine Professur, wurde aus der SED ausgeschlossen, erhielt 1965 Berufsverbot und wurde schließlich 1976 unter Hausarrest gestellt. Sein Haus in Grünheide wurde zum Zentrum der DDR-Opposition und Havemann der populärste Dissident, dem es weiterhin gelang, DDR-kritische Publikationen zu veröffentlichen. Mit Rainer Eppelmann rief er vor 25 Jahren im „Berliner Appell“ zur Gründung einer gesamtdeutschen Friedensbewegung auf und forderte die Entmilitarisierung der DDR. Den Fall der zweiten deutschen Diktatur erlebte Havemann nicht. Er starb 1982.

Katja Havemann und Rainer Eppelmann erinnern sich gemeinsam an den Oppositionellen, an den Ehemann und an den Freund Robert Havemann. Bernd Florath moderiert das Gespräch. Im Anschluss folgt eine Führung durch die Ausstellung „Robert Havemann 1910-1982“, die noch bis zum 4. März 2007 dienstags - sonntags von 11-17 Uhr zu sehen ist.

Für weitere Informationen steht Ihnen Dietrich Wolf Fenner in der Pressestelle der Stiftung Aufarbeitung unter Tel. 030/2324 7225 gerne zur Verfügung.

Berlin, 07. Februar 2007