Am Jahrestag des Mauerfalls präsentiert die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gemeinsam mit der Landesvertretung Sachsen-Anhalt den Film „Es gab kein Niemandsland – ein Dorf im Sperrgebiet“, der von der Stiftung gefördert wurde. Im Anschluss diskutieren - moderiert von Sven Felix Kellerhoff, Die Welt - der Regisseur Hans Sparschuh, der Zeitzeuge Reinhard Müller und der Publizist Peter-Joachim Lapp am 9.11.2006 um 19 Uhr in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt, Luisenstraße 18 in Berlin-Mitte.

Todesstreifen und Stacheldraht trennten über Jahrzehnte das thüringische Dorf Großburschla und die Gemeinde Heldra auf der hessischen Seite der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Vor der hermetischen Abriegelung der DDR standen noch Häuser und Gärten auf dem Grenzabschnitt. Radikal beschnitt die DDR-Führung ab 1952 Großburschla, planierte die Gärten, machte die Häuser dem Erdboden gleich und zerstörte mit den immer weiter ausgebauten „Grenzsicherungsanlagen“ den Ortsrand von Großburschla, der nur noch mit Sondergenehmigungen betreten werden durfte.

Am Fall der Familie Müller, deren Sohn Reinhard die Flucht nach Heldra gelang, schildert der Film u. a. die drastischen Sanktionen des SED-Regimes gegen Familien von Flüchtlingen im Grenzgebiet.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Dietrich Wolf Fenner steht Ihnen in der Stiftung Aufarbeitung unter Tel. 030/2324 7225 für weitere Informationen gerne zur Verfügung.

Berlin, 6. November 2006