Anlässlich des Weltfrauentages erinnert die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit einem Zeitzeugengespräch am 5. März an das Schicksal von Millionen von Frauen, die zwischen 1938 und 1955 die Straflager der UdSSR durchleiden mussten.

Schätzungsweise fünf Millionen Frauen gerieten zwischen 1935 und 1955 in die unmenschliche Lagerhaft, unter ihnen Jugendliche, Mütter und Hochbetagte aus allen sozialen Schichten und Nationalitäten der Sowjetunion sowie Europas. Das Los der Frauen in den Straflagern war besonders hart: Sie mussten nach den gleichen Normen wie die Männer bei Hungerrationen Zwangsarbeit leisten, mussten die schrecklichen Bedingungen ertragen und waren in besonderem Maß von gewaltsamen Übergriffen bedroht.

Gertrud Plateis, Alice Schellenberg, Frieda Siebenaicher und Ida Konrad sind Gulag-Frauen der ersten Generation. Sie berichten in dem Dokumentarfeature „Innenansichten eines Frauenlagers“ über Ihre Lagerhaft zwischen 1938 und 1946.

Im anschließenden Gespräch mit dem Berliner Historiker Meinhard Stark erzählen Rosel Blaszyk, geboren 1928 und Helga Sperlich, Jahrgang 1932, von den Umständen ihrer Verhaftung sowie vom täglichen Kampf ums Überleben in den Lagern. Helga Sperlich musste von 1951 bis 1953 in Workuta Zwangsarbeit leisten. Rosel Blasczyk war besonders lange inhaftiert, von 1947 bis 1955 zuerst im Speziallager Sachsenhausen und dann in Workuta.

Weitere Informationen über das Thema „Gulag“ sowie Zeitzeugenpodcasts finden sie in unserem Themendossier. 

Dokumentarfeature und Podiumsgespräch: Frauen im Gulag 1938-1955. Zwei Generationen

5. März 2020 | 18 Uhr

Bundesstiftung Aufarbeitung | Kronenstraße 5 | 10117 Berlin

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.