In Berlin sind heute die Gewinner des Jugendwettbewerbs „Umbruchszeiten. Deutschland im Wandel seit der Einheit“ ausgezeichnet worden. 33 Projekte, an denen über 200 Jugendliche mitgearbeitet haben, wurden prämiert. Zum Thema der aktuellen Wettbewerbsrunde „Gesellschaft in Bewegung“ hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Ideen in Filmen, Podcasts, Kunstwerken, Theaterstücken und weiteren Formaten umgesetzt. Sie beschäftigten sich intensiv mit der Deutschen Einheit und der Transformationszeit und leisten damit einen eigenen Beitrag zur geschichtlichen Aufarbeitung aus Sicht der jüngeren Generation. Der Wettbewerb wird bereits zum dritten Mal vom Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland und der Bundesstiftung Aufarbeitung ausgerichtet. 

Drei erste mit je 3.000 Euro dotierte Preise wurden heute in Berlin verliehen: Schülerinnen und Schüler der Sorbischen Oberschule „Michał Hórnik“ in Räckelwitz gingen in ihrem Filmbeitrag der Frage nach, warum Sorbinnen und Sorben in den 1990er-Jahre die Lausitz verließen – und warum sie zurückkehrten. Die Edith-Stein-Realschule in München-Unterschleißheim überzeugte die Jury mit ihrem Theaterstück „Mutti zieht um“, das ostdeutsches Fremdsein nach dem Umzug in den Westen thematisiert. Ebenfalls einen ersten Preis erhielten die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Schloss Plön. Ihr selbstverfasstes Theaterstück handelt vom Leben und Tod Chris Gueffroys, des letzten Mauertoten, der 1989 erschossen wurde. 

Die beiden Ausrichter würdigten das Engagement der Jugendlichen: Staatsminister Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland:

„Die Ostdeutschen haben sich 1989 Freiheit und Demokratie selbst erkämpft, deshalb feiern wir in diesem Jahr 35 Jahre Friedliche Revolution. Damit begann neben neuen Möglichkeiten und Freiheiten aber auch eine Phase der tiefen Einschnitte in persönliche Biografien, der Neuorientierungen und Verunsicherung. Diese Erfahrungen der „Umbruchszeiten“ helfen uns, auch mit den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft umzugehen. Deshalb freue ich mich über das große Interesse von Jugendlichen aus Ost und West, sich im Rahmen des Wettbewerbs ‚Umbruchszeiten‘ mit dieser Zeit auseinanderzusetzen. Entstanden sind exzellente Beiträge von Schülergruppen aus allen 16 Bundesländern, die sich der Zeit nach der friedlichen Revolution auf ganz unterschiedliche Art und Weise nähern und damit auch die Vielschichtigkeit der Umbruchzeiten verdeutlichen. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern.“ 

Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung

„Wir erinnern in diesem Jahr an zwei wichtige Jahrestage: 35 Jahre Mauerfall und 75 Jahre Grundgesetz. Dass wir in diesem Gedenkjahr bei unserem Jugendwettbewerb ‚Umbruchszeiten‘ einen Einsenderekord vermelden können, freut mich ganz besonders. Vor allem die Teilnahme der vielen verschiedenen Schulformen ist ein großer Erfolg. Wir haben es geschafft, einen niedrigschwelligen Wettbewerb zu etablieren, der Real-, Ober-, Förderschulen und Gymnasien gleichermaßen anspricht. Jedes Jahr bin ich von neuem beeindruckt, wie kreativ die Zugänge zum Thema sind. Dieser Enthusiasmus der Schülerinnen und Schüler ist Inspiration für alle, die sich um eine lebendige Erinnerungskultur bemühen.“ 

Fotos der Veranstaltung finden Sie am 10.06.2024 ab 16 Uhr unter diesem Link: https://cloud.bundesstiftung-aufarbeitung.de:8443/s/GkzwXcWeC33YwPM (Bitte geben Sie das Copyright an: © Bundesstiftung Aufarbeitung)