Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2023 warnt die Bundesstiftung Aufarbeitung vor einer Gewöhnung freiheitlicher Gesellschaften an das Unrecht, das Menschen weltweit angetan wird.
Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung: „John F. Kennedy, dessen Todestag sich dieses Jahr zum sechzigsten Mal jährte, hat in seiner berühmten Berliner Rede gesagt: ‚When one man is enslaved, we all are not free‘. Dies mag ein sehr hoher Anspruch sein, der für viele Menschen angesichts der Horrormeldungen, die uns aktuell erreichen, unrealistischer denn je erscheint. Dennoch: Wir dürfen uns von diesem Anspruch nicht verabschieden, wir dürfen uns nicht an das Unrecht gewöhnen – egal, ob in China, im Iran, in Russland, durch die Hamas oder wo auch immer in der Welt.“
Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte verweist die Bundesstiftung auf ihre neueste Ausstellung zum Thema „Ninos robados / Stolen children / Gestohlene Kinder“, die gemeinsam mit der Elisabeth-Käsemann Stiftung erarbeitet wurde.
Die Ausstellung zeigt anhand der Beispiele Argentinien, NS-Deutschland, DDR, El Salvador, Kanada, Sowjetunion und Spanien, aus welchen Gründen und mit welchen Methoden Kindesraub sowie politisch motivierter Kindesentzug zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Ländern praktiziert wurde und welche furchtbaren Folgen dies für die Betroffenen hatte.
Dr. Anna Kaminsky: „Das Thema unserer Ausstellung ist bedrückend aktuell. Russland führt diese verbrecherische Praxis des Kindesraubs fort. Und die Terrororganisation Hamas hält weiterhin Geiseln, darunter Kinder, im Gazastreifen gefangen. Wir fühlen mit den Familien und werden nicht aufhören, gegen diese Verbrechen das Wort zu erheben.“
Gleichzeitig nutzt die Bundesstiftung Aufarbeitung den Tag der Menschenrechte, um sich dem Aufruf von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas zur Demonstration „Nie wieder ist jetzt – gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ anzuschließen. Diese findet am 10. Dezember in Berlin statt.
Informationen zur Ausstellung „Stolen Children“ der Bundesstiftung Aufarbeitung