Berlin, 19. März 2025 – Wer bin ich? Woher komme ich? Für viele Menschen weltweit ist diese Frage nicht einfach zu beantworten. Denn immer wieder wurden Kinder systematisch von ihren Familien getrennt – sei es in Diktaturen, autoritären Regimen oder im Zuge kolonialer Herrschaft. Für die Betroffenen eines solchen Kindesentzugs hat der Internationale Tag für das Recht auf Wahrheit am 24. März eine besondere Bedeutung, da er ihr lebenslanges Ringen um Identität und Anerkennung ins öffentliche Bewusstsein rückt.
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat gemeinsam mit der Elisabeth-Käsemann-Stiftung die globalen Dimensionen von Identitätsraub und Zwangsadoption in der Ausstellung „Stolen Children“ verarbeitet, zu der im Berliner Metropol Verlag ein gleichnamiger Begleitband erschienen ist. „Die Debatte über die Zukunft Grönlands hat dieser Tage die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Schicksal indigener grönländischer Kinder gelenkt. Auch dieser Fall macht noch einmal deutlich, wie furchtbar Gesellschaftsfantasien sind, in denen Andersartigkeit um jeden Preis überwunden werden soll“, sagt Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung.
Die Praxis, Kindern ihre Identität zu nehmen, ist kein abgeschlossenes Kapitel, wie die russische Besatzungspolitik in der Ukraine zeigt. Bis heute kämpfen Betroffene weltweit um Anerkennung und die Rekonstruktion ihrer Biografie. Die Ausstellung „Stolen Children“ gibt einen Einblick in diese Schicksale. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Website der Bundesstiftung Aufarbeitung: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/ausstellungen