„Wissen über die DDR darf nicht nur in Schulen und für die Altersgruppe der unter 20 Jährigen vermittelt werden“, kritisiert Rainer Eppelmann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Aufarbeitung. Wie steht es mit der thematischen Aufbereitung der DDR-Geschichte in der Erwachsenenbildung? Dieser Frage gingen die Autoren Heidi Behrens, Paul Ciupke und Norbert Reichling nach und erstellten im Auftrag des Bildungswerks der Humanistischen Union und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur die Expertise „DDR-Geschichte und politische Erwachsenenbildung“.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es zwar eine stattliche Zahl qualifizierter Bildungsangebote zur DDR-Geschichte gibt, aber in vielen Gegenden und Bildungseinrichtungen auch eine auffällige Nichtbeachtung und ein deutlicher Angebotsrückgang seit dem Jahr 2000 zu verzeichnen sind.
Als thematische Schwerpunkte in den Veranstaltungsangeboten von Akademien, Volkshochschulen, parteinahen Stiftungen, freien, gewerkschaftlichen und kirchlichen Bildungseinrichtungen machen die Verfasser die DDR als Überwachungs- und Kontrollstaat sowie die friedliche Revolution von 1989 aus.
Unterbelichtet dagegen sind besonders im Westen Deutschlands die Themen DDR-Opposition, Gesellschaftsgeschichte, Wirtschaft, Arbeit und Ideologie in der DDR, aber auch ihre internationalen Verflechtungen.
„Die Studie will dazu anregen, die fachliche Unterstützung der politischen Bildungsarbeit zu stärken und diese so attraktiver zu machen: durch mehr Vernetzung, Beratung, Fortbildung und Medienservice“, so die Autoren.

Rainer Eppelmann begrüßt die Ergebnisse der Studie. „Politische Bildung könnte noch mehr als bisher dazu beitragen, dass die DDR-Vergangenheit als Teil einer gemeinsamen Geschichte wahrgenommen und diskutiert wird.“

Die vollständige Expertise „Die Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte in der politischen Erwachsenenbildung“ sowie eine Zusammenfassung der Ergebnisse sind als pdf-Dateien über die Internetseiten www.stiftung-aufarbeitung.de und www.hu-bildungswerk.de oder als broschierte Ausgabe über die Stiftung Aufarbeitung bzw. das Bildungswerk der Humanistischen Union zu beziehen.

[linkintern=/downloads/pdf/DDR-Geschichte-kurz.pdf]Zusammenfassung der Expertise (180 KB)[/linkintern]
[linkintern=/downloads/pdf/DDR-Geschichte-lang.pdf]Langfassung der Expertise (3 MB)[/linkintern]

Für weitere Informationen stehen Ihnen in der Stiftung Aufarbeitung Dietrich Wolf Fenner unter Tel. 030/2324 7225 oder das Bildungswerk der Humanistischen Union unter Tel. 0201/22 79 82 gerne zur Verfügung.

Berlin, 6. Juli 2006