Premiere und Gespräch am 10. Oktober in der Bundesstiftung Aufarbeitung

Die Dokumentation „Mein Leben leicht überarbeitet – Christoph Hein“ hat am 10. Oktober in Berlin Premiere. Über sein literarisches Schaffen hinaus meldete sich Christoph Hein in der DDR immer wieder kritisch zu Wort und wurde zur moralischen Instanz der Opposition. Auf dem Schriftstellerkongress der DDR 1987 prangerte der Autor schonungslos die Zensur in der SED-Diktatur an: „Die Zensur der Verlage und Bücher, der Verleger und Autoren ist überlebt, nutzlos, paradox, menschenfeindlich, volksfeindlich, ungesetzlich und strafbar.“

Heute zählt Christoph Hein zu den großen deutschen Autoren, seine Bücher wurden in 40 Sprachen übersetzt, die Gesamtauflage geht in die Millionen. Heins Weg zur Schriftstellerei war zielstrebig, aber auch voller Rückschläge. Schon als Schüler, später als Autor, lotete er die Grenzen des Sagbaren in der kommunistischen Diktatur mit List und Wagemut aus. Immer wieder geriet er deshalb in den Fokus der Staatssicherheit. Seine Novelle „Der fremde Freund“ machte ihn 1982 in ganz Deutschland bekannt, 1985 entwickelte sich die Herausgabe seines Roman „Horns Ende“ zu einem wahren Ost-West-Krimi. In seiner Rede am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz erklärte er Leipzig zur Heldenstadt. Hein ist wichtiger Chronist, aber auch Protagonist der deutsch-deutschen Geschichte.

Im Anschluss an die Uraufführung des Dokumentarfilms von Lew Hohmann sprechen Christoph Hein und der Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel über das Leben und Kulturschaffen im geteilten und vereinten Deutschland. Moderiert wird das Gespräch von Liane von Billerbeck (Deutschlandradio Kultur).

Der Film wurde von der Ventana-Film GmbH für den Rundfunk Berlin-Brandenburg produziert und von der Bundesstiftung Aufarbeitung, der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und der Kloster Bergesche Stiftung gefördert.

Am 20. Oktober um 22.00 Uhr wird der Film im Programm des Rundfunk Berlin-Brandenburg erstmals ausgestrahlt.

Filmpremiere: Mein Leben leicht überarbeitet – Christoph Hein
Veranstalter: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Ventana-Film GmbH
10. Oktober 2019 | 18 Uhr
Bundesstiftung Aufarbeitung | Kronenstraße 5 | 10117 Berlin
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.