Berlin, 10. April 2025. Am 16. April 1985 – vor genau 40 Jahren – durfte das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL nach siebenjähriger Zwangspause sein Büro in Ost-Berlin wiedereröffnen. Die DDR hatte es 1978 wegen regimekritischer Berichterstattung geschlossen. Anlässlich dieses historischen Datums veröffentlicht die Bundesstiftung Aufarbeitung eine neue Folge der Videoreihe „Backstage DDR“, die sich mit der Rolle der Medien in der DDR auseinandersetzt.

Unter dem Titel „Medien in der DDR“ richtet sich die neunte Episode – wie die gesamte Serie – an ein junges Publikum. In knapp neun Minuten zeigt das Video, wie das Informationsmonopol der SED funktionierte und welche zentrale Rolle unabhängige Quellen wie das Westfernsehen für die Menschen in der DDR spielten.

„Was heute wie eine Szene aus Orwells 1984 wirkt, war in der DDR jahrzehntelange Realität: Nachrichten, die Probleme verschweigen, Fernsehen als Propaganda und ein ganzes Volk, das lernt, zwischen den Zeilen zu lesen“, sagt Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung.

Historische Filmaufnahmen sowie Zeitzeugenberichte veranschaulichen, wie tiefgreifend die parteistaatliche Kontrolle über Presse, Rundfunk und Fernsehen reichte. Selbst sowjetische Reformansätze wie Glasnost und Perestroika wurden in den letzten Jahren von den SED-Medienpropagandisten unterdrückt. Das Video beleuchtet dabei nicht nur die Mechanismen der Zensur, sondern auch die Strategien stillen Widerstands – etwa wenn die Bevölkerung fast vollständig Abend für Abend mit dem Fernsehen in den Westen emigrierte. 

Die neue Folge ist ab sofort auf dem YouTube-Kanal der Bundesstiftung Aufarbeitung abrufbar: http://bundesstiftung-aufarbeitung.de/backstageddr