Dr. Thomas Bach, Mitglied des Nationalen und Internationalen Olympischen Komitees, sowie mehrere Olympiasieger und Weltmeister werden am 6. Oktober 2005 auf einer Veranstaltung der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin die Wechselbeziehungen zwischen Sport und Kaltem Krieg erörtern. Im Mittelpunkt stehen dabei die Olympiaboykotte von 1980 und 1984, doch soll auch gefragt werden, welchen Stellenwert Sport und Athleten im geteilten Deutschland hatten.
Zu den Olympischen Spielen von 1968 traten erstmals zwei getrennte Mannschaften an; seitdem wurde der Sport immer mehr zu einer Bühne der Systemauseinandersetzung. Insbesondere für die SED-Diktatur waren die Athleten bald "Diplomaten im Trainingsanzug", die mit ihren sportlichen Erfolgen die internationale Anerkennung der DDR befördern sollten. Höhepunkt der Auseinandersetzungen bildeten die Olympia-Boykotte in den frühen 1980er Jahren.
Nach einem einführenden Vortrag werden damalige Spitzensportler aus Ost und West – unter ihnen Waldemar Cierpinsky, Carlo Thränhardt und Gerd Wessig – von ihren Erfahrungen berichten und aus heutigem Blickwinkel einschätzen, welche Auswirkungen der Kalte Krieg auf den vermeintlich ideologiefreien Sport hatte.

Die Veranstaltung findet am 6. Oktober 2005, 19.00 Uhr, in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt, Luisenstr. 18, Berlin-Mitte, statt. Der Eintritt ist frei.
Ihr Ansprechpartner in der Stiftung Aufarbeitung: Tobias Dollase, Tel.: 030/2324 7217.

Berlin, 4. Oktober 2005