Seit 1966 durfte die DDR-Staatssicherheit Minderjährige anwerben, so hatte es Stasi-Chef Erich Mielke per Erlass verfügt. Der Dokumentarfilm „Die Stasi im Kinderzimmer“ geht der Geschichte dieses staatlich verordneten Missbrauchs nach. Erzählt werden die Schicksale von vier Menschen, die in jungen Jahren mit der Stasi in Kontakt kamen und bis heute mit den Auswirkungen leben müssen. Am 11. September wird die Dokumentation der Filmemacherin Kathrin Matern erstmals in Berlin gezeigt.

Der Film zeigt nicht nur, wie Kinder und Jugendliche als inoffizielle Mitarbeiter angeworben wurden. Die Stasi bildete zudem junge Menschen als Offiziersbewerber für die Arbeit beim DDR-Geheimdienst aus und sicherte ihnen Plätze für ein ziviles Studium, wenn sie sich zur Mitarbeit verpflichteten. Vier unterschiedliche Biographien zeigen die verschiedenen Wege, auf denen junge Menschen in die Fänge der Staatssicherheit gerieten.

Nach der Filmpräsentation spricht die Leiterin der Redaktion NDR Fernsehen im Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern Birgit Müller mit zwei Protagonisten des Films, Anna Frieda Schreiber und Christian Ahnsehl, sowie mit dem Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk, der das Vorhaben wissenschaftlich begleitet hat.

Der Film wurde von Populärfilm Media GmbH für den NDR produziert und von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.

Filmpräsentation und Gespräch: Die Stasi im Kinderzimmer

Veranstalter: Robert-Havemann-Gesellschaft e. V., Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur 11. September 2019 | 18:00 Uhr

Bundesstiftung Aufarbeitung | Kronenstraße 5 | 10117 Berlin

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.