Internationale Perspektiven auf die Deutsche Einheit

Seit dem 4. Oktober 2020 wird am Grenzmuseum Schifflersgrund die Leihausstellung „Deutschlandbilder“ der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland präsentiert. Die Ausstellung zeigt 105 Karikaturen von 57 Karikaturisten aus 23 Nationen, die hoffnungsvoll-wertschätzend bis kritisch-apokalyptisch die Ereignisse zwischen 1990 und 1994 kommentieren.

Bilder mit Symbolcharakter: Helmut Kohl und der Bundesadler sind beliebte Motive in der internationalen politischen Karikatur um 1990.
Bilder mit Symbolcharakter: Helmut Kohl und der Bundesadler sind beliebte Motive in der internationalen politischen Karikatur um 1990. © Grenzmuseum Schifflersgrund

Das ausdrucksstarke Medium Karikatur eröffnet dem Betrachter dabei teils humoreske, teils kuriose und mitunter auch befremdliche Perspektiven auf die Geschichte unseres Landes, auf die politische Kultur vor 30 Jahren und die Rolle Deutschlands in der Welt. Der 2012 verstorbene Karikaturensammler und Karikaturist Walther Keim beschreibt im Begleitband zur Ausstellung die besondere Finesse des gewählten Mediums. „Karikaturen,“ so Keim, „sind Zeitzeugen, Zeitdokumente, Bekenntnisse von Zeitgenossen und leisten als kritische Zerrbilder einen wichtigen Beitrag zur demokratischen Meinungsbildung“.

Auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung haben diese „Zerrbilder“ noch eine beeindruckende Wirkung. In zwei Einführungsveranstaltungen lud das Grenzmuseum Schifflersgrund zu einer (selbst-)kritischen und kontroversen Auseinandersetzung mit den „Deutschlandbildern“ ein. Im Dialog mit den Gästen wurden historische Ereignisse erinnert, Umbruchs- und Transformationserfahrungen geteilt sowie anregend und offen über gegenwärtige Herausforderungen in der deutschen Wiedervereinigungsgesellschaft diskutiert.

Wir freuen uns, die Leihausstellung noch bis zum 15. Juni 2021 im Grenzmuseum Schifflersgrund präsentieren zu dürfen und danken der Bundesstiftung Aufarbeitung herzlich für die Projektförderung. Weitere Sonderausstellungen, die Diskussionsstoff bieten, sollen folgen.

Weiterführende Information:

www.grenzmuseum.de