Heimsuchungen Workshop am 10.10.2020
Heimsuchungen Workshop am 10.10.2020, © Matthias Schumann

Zum Fishbowl fanden sich am 9. Oktober 2020 im Soziokulturellen Zentrum E-Werk Oschatz 35 Teilnehmer ein – mehr waren aufgrund der Covid-19-Hygienebestimmungen nicht möglich. In mehreren Gesprächen wurden Transformationserfahrungen seit 1989/90 thematisiert – mit einem lokalen Fokus auf Oschatz und Sachsen. Talkgäste waren unter anderem der Oschatzer Bildhauer Joachim Zehme und der Torgauer Politiker Michael Bagusat-Sehrt. Das Altersspektrum der Gäste – von einem fast 80-Jährigen Besucher bis hin zu Schülerinnen und Mitgliedern einer Theatergruppe, die ebenfalls ihre Perspektiven einbrachten, war sehr breit.

Tags darauf bot der von René Kaufmann moderierte Workshop 10 Teilnehmern Vorträge und intensiven Gedankenaustausch zu Heimat(verlusten) in der Wendezeit und deren Bedeutung für die Entstehung von Ressentiments und Populismus. Das Programm führte dabei von der Frage über das Verständnis von Heimat zur Betrachtung eigener Erfahrungen im Zuge der deutschen Wiedervereinigung bis hin zur gemeinsamen Suche nach Prinzipien und Strategien für eine Überwindung von Ressentiments und darin gründendem Populismus. Der Erfurter Autor Dr. Robert Müllers machte Ausführungen zum Wesen und zu Mechanismen des Ressentiments. Der Journalist und Autor Jan Ludwig verdeutlichte, inwiefern populistische Akteure versuchen, sich Ressentiments zunutze zu machen.

Die Teilnehmer nutzten beide Veranstaltungen dazu, aktiv in den gemeinsamen Dialog einzutreten, diesen zu betrachten und kritisch zu reflektieren sowie sich, aufbauend auf den Workshopinhalten, über Ideen für eigene (Nach-) Wendegeschichten auszutauschen. Der Sonntag schloss mit einer künstlerischen Intervention durch Bianca Seidel im öffentlichen Raum.

Weiterführende Information:

Projektseite: https://www.kulturaktiv.org/heimsuchungen/

Publikation zum Projekt: https://www.kulturaktiv.org/sachsen-im-dialog-magazin-2-20/