Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
In der von der SED proklamierten Diktatur des Proletariats gab es vielfältige Spannungen und Interessenkonflikte zwischen der Arbeiterklasse und »ihrer« Partei. Anspruch und Realität klafften weit auseinander. Typisch in den Betrieben war eine Mischung aus Meckern, Mitmachen und Verweigern. Nach ihren Zukunftserwartungen gefragt, meldete die SED-Parteileitung eines Falkenseer Betriebes 1988 ernüchtert: »Die Arbeits- und Lebensbedingungen der Werktätigen werden sich wiederum nicht wesentlich verbessern.« Nach Jahrzehnten zentraler Planwirtschaft lag der »Arbeiter- und Bauernstaat« ökonomisch am Boden.
Die zweite Veranstaltung der Reihe »Erinnerungsort DDR« hinterfragte deren Arbeitswelt. Wie waren die volkseigenen Betriebe organisiert? Welche Rolle spielten die Arbeitskollektive? Was bedeutete das Recht auf und die Pflicht zur Arbeit ganz konkret? War Mitbestimmung Einzelner möglich? Und schließlich: Welche Faktoren führten zum Zusammenbruch der DDR-Wirtschaft, worin bestehen gravierende Unterschiede zum heutigen Arbeitsleben?
Begrüßung
Martin Gutzeit | Berliner Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
Impulsreferat
Prof. Dr. Wolfgang Engler | Rektor der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch", Berlin
Podium
- Prof. Dr. Wolfgang Engler
- Klaus Kordon | Schriftsteller, Fernsehmechaniker und Exportkaufmann
- Katharina Landgraf | Mitglied des Deutschen Bundestags, Dipl.-Ingeneurin
- Gerald Rosner | Geschäftsführer der strickchic GmbH
Moderation
Dr. Jens Schöne | stellvertr. Berliner Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen