Münchner Volkshochschule GmbH
Haus Buchenried
Assenbucher Straße 45
82335 Berg
Polen gehörte im Zweiten Weltkrieg zu den Ländern, die besonders schwer unter der deutschen Besatzungsherrschaft gelitten haben. In der Folge des Krieges wurden dem polnischen Staat Teile des ehemaligen Deutschen Reiches zugeschlagen; Deutsche flohen oder wurden vertrieben - Polen versuchten, in den ehemals deutschen Gebieten heimisch zu werden. Die deutsch-polnischen Beziehungen der Nachkriegszeit wurden geprägt von der polnischen Furcht vor deutscher Revisionspolitik, von der ambivalenten Beziehung zum "sozialistischen Bruderland" DDR, von der Versöhnungsbereitschaft der polnischen Bischöfe und dem Kniefall Willy Brandts, von der Gewerkschaft Solidarnosc als Vorreiter des Umbruchs von 1989.
Die Tagung nimmt wesentliche Aspekte der deutsch-polnischen Beziehungen im 20. und 21. Jahrhundert in den Blick und lädt zum Perspektivwechsel ein. Wissensvermittlung und wechselseitiges Verständnis sind das Ziel.
Gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Programm:
Freitag, 19:30 bis 21:00 Uhr
Feinde Fremde Freunde - Polen und die Deutschen
Rolf Nikel, ehem. Botschafter in Polen
Samstag, 09:00 bis 12:30 Uhr
DIE DEUTSCHE BESATZUNGSHERRSCHAFT IN POLEN UND DIE FOLGEN
Historische Einführung
Prof. Dr. Maren Röger, Historikerin, Universität Leipzig
In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen
Karolina Kuszyk, Autorin und Literaturübersetzerin
Flucht und Vertreibung – Erinnerungen und Reflexionen
Dr. Roswitha Schieb, Autorin und Publizistin
Samstag, 14:30 bis 18:00 Uhr
POLITISCHE BEZIEHUNGEN ZWISCHEN POLEN UND DEN BEIDEN DEUTSCHEN STAATEN NACH 1945
Von einer Freundschaft, die es nicht gab. Das Ministerium für Staatssicherheit und das polnische Innenministerium
Prof. Dr. Tytus Jaskulowski, Historiker, Universität Zielona Góra
Die Ostpolitik Willy Brandts und deren Echo in Polen
Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz, Universität Wroclaw
Die Solidarnosc und die ostdeutsche Bürgerrechtsbewegung
Wolfgang Templin und Katarzyna Domagala-Pereira im Gespräch
Samstag, 20:00 Uhr
KONZERT
Cosmic Silence, Leszek Zadlo und Joachim Mencel
Sonntag, 09:00 bis 12:30 Uhr
Deutsche und Polen in der Europäischen Union
Dr. Kai-Olaf Lang, Stiftung Wissenschaft und Politik
Mehr Brücken als Gräben? Die Zukunft der deutsch-polnischen Beziehungen
Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz, Universität Wroclaw und
Prof. em. Dr. Gesine Schwan, Humboldt-Viadrina Governance Platform gGmbH