Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Die Geschichte der Oktoberrevolution ist auch eine Geschichte ihrer Bilder. Stärker als die wenigen Originalaufnahmen wurde und wird die Erinnerung an sie durch nachträgliche Darstellungen geprägt. Als propagiertem Idealtypus der sozialistischen Revolution kam der Inszenierung eine zentrale Rolle zu. Der in Wahrheit eher unspektakuläre Staatsstreich wurde von den Machthabern ex post zum heldenhaften Massenaufstand umgedeutet. Neben der Überhöhung des Putsches zur „Großen Sozialistischen Oktoberrevolution“ sind ihre Bilder häufig durch Manipulationen gekennzeichnet. Neben Fotografien spielte vor allem die cineastische Darstellung der Revolution, u.a. Sergej Eisensteins „Oktober“ aus dem Jahre 1928, eine zentrale Rolle in der Propaganda.
Vortrag
- „Die Oktoberrevolution und ihre Bilder in den Köpfen“ | Dr. Anna Bohn, Cinemathek Zentral- und Landesbibliothek Berlin
- Prof. Dr. Thomas Lindenberger | Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Begrüßung und Moderation
Barbara Wurm | Humboldt-Universität zu Berlin
Vortragsreihe Talking about a Revolution! Die Oktoberrevolution: Geschichte – Instrumentalisierung – Rezeption
Am 7. November 2017 jährt sich die Russische Revolution zum 100. Mal. Anlässlich des bevorstehenden Jahrestages ist es daher nicht nur an der Zeit, sich mit dem Ereignis auseinanderzusetzen. Vielmehr sollen die Folgen der Revolution, ihre Rezeptionen und die im Laufe der Jahrzehnte entstandenen Geschichtsbilder kritisch hinterfragt werden. Renommierte Expertinnen und Experten beleuchten dafür unterschiedliche Aspekte des Themas und tragen dazu bei, diesen zentralen Aspekt der Geschichte des Kommunismus und des gesamtem 20. Jahrhunderts zu verstehen.