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Öffentlicher Vortrag | Berlin
Ort der Veranstaltung

Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer
Bernauer Strasse 119
13355 Berlin

Als am 13. August 1961 die Berliner Mauer gebaut wurde, hatten bereits mehr als 2,7 Millionen Menschen die DDR verlassen. Trotz Stacheldraht, Schießbefehl, Todesstreifen und der Androhung von Strafen wagten die Menschen auch nach 1961 waghalsige Fluchtversuche aus der SED-Diktatur. Der kontinuierliche Ausbau des Grenzregimes versperrte zwar erprobte Routen, konnte die Fluchtbewegung aber nicht stoppen. Fluchtwillige schlugen andere Wege ein und suchten seit den 1970er Jahren verstärkt nach Möglichkeiten über die östlichen „Bruderstaaten“. Sie hofften auf nachgiebigere Kontrollen und geringere Strafen, jedoch wurden Tausende entdeckt, inhaftiert und an die DDR überstellt.

Anlässlich des 57. Jahrestags des Mauerbaus beschäftigt sich die Veranstaltung mit der Zusammenarbeit der Ostblockländer und der DDR bei der Absicherung der Grenzen und der strafrechtlichen Verfolgung. Im Mittelpunkt stehen die Erinnerungen von Zeitzeugen an ihre Fluchtversuche über die Tschechoslowakei und Ungarn, über Bulgarien und Jugoslawien in den Jahren 1981 bis 1983.

Vortrag

Dr. Christopher Nehring | Leiter Forschung im Deutschen Spionagemuseum Berlin

Im Gespräch

Die Zeitzeugen Peter Keup und Thomas von Grumbkow (geb. Stellmacher)

Peter Keup, geboren 1958 in Radebeul, war erfolgreicher Turniertänzer und vertrat die DDR bei zahlreichen Meisterschaften. Sein Wunsch war es, an Tanzturnieren im Westen teilzunehmen und dort Karriere zu machen. Im Juli 1981 scheiterte sein Fluchtversuch über die Tschechoslowakei. Verurteilt wegen „Republikflucht“ zu einer zehnmonatigen Haftstrafe, gelangte er im März 1982 im Rahmen des Häftlingsfreikaufs in die Bundesrepublik.

Thomas von Grumbkow, geboren 1960 in Leipzig, trampte schon als Jugendlicher gerne an die bulgarische Schwarzmeerküste. Im September 1981 missglückte sein Fluchtversuch an der bulgarisch-türkischen Grenze. Infolge einer Schussverletzung musste sein rechtes Bein amputiert werden. Nach einjähriger Haftstrafe wegen ungesetzlichen Grenzübertritts wurde er in die DDR entlassen, wo er sich in Leipzig der kirchlichen Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“ anschloss. 1984 folgte die Ausreise nach Westberlin.

Moderation

Dr. Sarah Bornhorst | Stiftung Berliner Mauer

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Stiftung Berliner Mauer
Thema
Grenze, Mauer, Teilung
Mauerbau
Zeitzeugen
Kontakt

Gedenkstätte Berliner Mauer
Bernauer Straße 111
13355 Berlin
Tel.: 030/ 467 98 66 66
Fax.: 030/ 467 98 66 77
besucherdienst@berliner-mauer-gedenkstaette.de
www.berliner-mauer-gedenkstaette.de