Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
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Berlin
Seit über drei Jahrzehnten ist die deutsche Teilung Geschichte. Dennoch begegnet man (und frau) weiterhin vielen Klischees, die Frauen aus Ost- und Westdeutschland zugeschrieben werden: Die Westfrau als „Heimchen am Herd“ oder als Karrierefrau, die Ostfrau als taffe Arbeiterin oder Rabenmutter, weil sie ihre Kinder in die Krippe gibt. Die Zuschreibungen widersprechen sich mitunter, haben sich aber festgesetzt: DIE Ostfrau und DIE Westfrau ticken angeblich sehr unterschiedlich.
Woher kommen diese Bilder? Und was ist an ihnen dran?
Die Lehrerfortbildung zur Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ will auf diese Fragen Antworten geben. Die Schau ist ein Beitrag zum 35. Jahrestag der deutschen Einheit. Auf 20 Plakaten werden die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Frauen in der Bundesrepublik und der DDR der 1970er und 1980er Jahre dargestellt.
Relevanz für den Geschichtsunterricht
Das Thema eröffnet Jugendlichen einen persönlichen Zugang zur Zeitgeschichte jenseits der großen Politik. Es macht gesellschaftliche Rollenmuster sichtbar, fördert Perspektivwechsel und lädt zum Nachdenken über Gleichberechtigung damals wie heute ein.
Die Ausstellung zeigt vielfältige Erfahrungen von Frauen und verdeutlicht sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten. Zugleich fragt sie, ob Frauen in beiden deutschen Staaten trotz gegensätzlicher Rahmenbedingungen ein gemeinsames Streben nach Selbstbestimmung verband.
Die Ausstellung ist als Poster-Set im Format DIN A1 sowie in weiteren Formaten und Sprachfassungen bestellbar. Die eigens zur Ausstellung entwickelten didaktischen Materialien werden vorgestellt und erprobt, um Lehrkräften praktikable Ideen zur Umsetzung des Stoffes im Unterricht zu geben.
Zentrale Lernziele der Fortbildung:
- Reflexion über Rollenbilder und Geschlechterzuschreibungen
- Vergleich gesellschaftlicher Realitäten in DDR und Bundesrepublik
- Entwicklung von Urteilskraft anhand biografischer Zugänge
- Sensibilisierung für Kontinuitäten und Brüche in der Frauengeschichte
- Anregung zur Diskussion über Gleichberechtigung – damals und heute
- Verständnis unterschiedlicher Lebenswirklichkeiten von Frauen in beiden deutschen Staaten
Die Fortbildung findet online statt und in Kooperation mit dem Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands (VGD) statt. Durch die Fortbildung führen die Kuratorin Clara Marz, der Verfasser der didaktischen Materialien Dr. Helge Schröder sowie Katharina Hochmuth die Leiterin des Arbeitsbereichs Schulische Bildung in der Bundesstiftung Aufarbeitung.
Interessierte Lehrkräfte melden sich unter nebenstehendem Link bis zum 25. April für die Fortbildung verbindlich an.
In Kooperation mit: