Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Genslerstraße 66
13055 Berlin
Eine Kooperationsveranstaltung der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Der 23. September ist der internationale Tag der Gebärdensprache. Seit 2002 ist die Deutsche Gebärdensprache (DGS) in Deutschland offiziell als Sprache anerkannt. Doch noch immer gibt es zu wenige Angebote in DGS, die tauben Menschen umfassenden Zugang zu Bildungs- und Kultureinrichtungen ermöglichen. Auf ganz andere Barrieren wiederum stoßen blinde und sehbehinderte Personen bei einem Museums- und Gedenkstättenbesuch. Angefangen bei fehlenden taktilen Leitsystemen in Ausstellungen über mangelnde Ausstattung von Inhalten mit Audiodeskription bis hin zum Verbot, Objekte berühren zu dürfen.
Für viele Lernorte stellen sich daher u. a. folgende Fragen: Wie kann man trotz zeitlich und finanziell begrenzenden Projektrahmen nachhaltige inklusive Angebote entwickeln? Wie können Formate und Angebote nach Projektende bestehen bleiben und die entsprechenden Communities langfristig als Zielgruppe gewonnen und gebunden werden? Wie gelingt es, im Haus nachhaltige Expertise aufzubauen, etwa durch Schulungen, Sensibilisierung, Outreach, kleinere Ausstellungsvorhaben als Learning, Leitfäden? Welche Relevanz hat die Einbindung von Zielgruppen sowie Expertinnen und Experten für das Gelingen von inklusiver Formatentwicklung? Welche weiteren Faktoren sollten für erfolgreiche inklusive Angebote berücksichtigt werden?
Die Tagung gibt einen Einblick in das in der Gedenkstätte Hohenschönhausen durchgeführte Projekt „Teilhabe schaffen“ (2023-2024, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), das den Fokus auf die Zielgruppen blinde/sehbehinderte und gehörlose/schwerhörige Menschen legt. Die Veranstaltung bringt Vertreterinnen und Vertreter aus Selbstvertretungs-Organisationen mit Engagierten aus Museen, Gedenkstätten, Vereinen, Initiativen, Bildungs- und Kultureinrichtungen bundesweit zu Austausch und Vernetzung zusammen. Das Treffen soll dazu anregen, anhand konkreter Projekte voneinander zu lernen und Impulse für die eigene Arbeit mitzunehmen.
Während der Tagung kann die Ausstellung „Sprechende Bilder. Fotografien zur Teilung Berlins und politischen Haft in der DDR“ in den Wechselausstellungsräumlichkeiten besucht werden. Mehr Informationen
Programm
- 9:30 Uhr Ankommen und Orientierung in der Gedenkstätte
- 10:00 Uhr Begrüßung
- 10:05 Uhr Status Quo Inklusion? Interaktives Kennenlernen und gemeinsame Diskussion zum Stand der inklusiven (historisch-politischen) Bildung.
- 11:15 Uhr Neue inklusive Vermittlungsformate in der Gedenkstätte Hohenschönhausen.
Paralleles Angebot. Es besteht die Möglichkeit zur Teilnahme entweder an einer- Tast- und Hörführung für blinde und sehbehinderte Menschen durch die Gedenkstätte
oder einem - Erfahrungsaustausch zur Schaffung von Zugängen für schwerhörige, taube und gebärdensprachkompetente Menschen
- Tast- und Hörführung für blinde und sehbehinderte Menschen durch die Gedenkstätte
- 12:45 Uhr Mittagspause
- 13:30 Uhr Gedenkstätte Hohenschönhausen barrierearm: das Projekt „Teilhabe schaffen“.
Was war die Zielsetzung, was wurde erreicht, welche Einsichten ermöglichte das Projekt und wie wurden die Zielgruppen eingebunden? Ein Rück- und Ausblick.
Im Gespräch:- Katja Fischer, Inhaberin von FISCHSIGNS – Agentur für Gebärdensprache
- Christel Jung, Mitglied der Fokusgruppe im Projekt „Teilhabe schaffen“
- Andreas Krüger, Referent für Inklusion und Barrierefreiheit in der Berlinischen Galerie
- Stephanie Roth, Wissenschaftliche Outreach-Referentin in der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
- 14:15 Uhr Kaffeepause
- 14:45 Uhr Quo Vadis Inklusion? Rahmenbedingungen für Teilnahme und Teilhabe.
Wie können Lernorte zur Geschichte der DDR für alle Menschen zugänglich(er) werden? Ein Gespräch darüber, wie auch mit wenigen Maßnahmen viel erreicht werden kann.
Beteiligte:- Insa Ahrens, Pädagogische Mitarbeiterin in der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt / Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn
- Andreas Krüger, Referent für Inklusion und Barrierefreiheit in der Berlinischen Galerie
- Dr. Katrin Passens, Bildungsreferentin in der Stiftung Berliner Mauer
- Dirk Sorge, Mitgründer von Berlinklusion – Netzwerk für Zugänglichkeit in Kunst und Kultur
- 15:30 Uhr Kaffeepause
- 15:45 Uhr Kommentar, Zusammenfassung und Feedback
- 16:00 Uhr Ende der Tagung
Anmeldung
Die Teilnahme ist kostenfrei. Aktuell können wir nur noch Wartelistenplätze vergeben. Wenn Sie sich auf die Warteliste setzen lassen wollen, dann füllen Sie unser Formular aus.
Die Tagung wird durch Fotoaufnahmen der Veranstalter dokumentiert. Mit einer Teilnahme erklären Sie sich bereit, dass Fotos angefertigt und zur Veröffentlichung verwendet sowie zu diesem Zwecke auch abgespeichert werden dürfen. Wenn Sie nicht auf Fotos abgebildet werden möchten, geben Sie bitte vorab Bescheid.
Barrierefreiheit
Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache mit Verdolmetschung in Deutsche Gebärdensprache statt. Hinweis: Beim parallelen Programmpunkt um 11:15 Uhr können wir nur für den Erfahrungsaustausch zur Schaffung von Zugängen für schwerhörige, taube und gebärdensprachkompetente Menschen eine DGS-Verdolmetschung zur Verfügung stellen.
Die Tagung findet in den Wechselausstellungsräumen im ersten Stock des Verwaltungsgebäudes statt. Der Wechselausstellungsraum ist über einen Außenfahrstuhl direkt erreichbar. Eine Freischaltung des Aufzugs in den ersten Stock durch eine Aufsicht ist erforderlich und kann an der Kasse erbeten werden. Die Aufzüge sind nicht für breite Elektrorollstühle ausgelegt.
Ein taktiles Bodenleitsystem im Verwaltungsgebäude führt zu den Toiletten, darunter auch eine barrierefreie Toilette, zu den Schließfächern und in den Wechselausstellungsraum. Auf dem Gelände und den übrigen Gebäudeteilen ist kein taktiles Leitsystem vorhanden.
Weitere barrierefreie Toiletten befinden sich ebenerdig zwischen dem Filmraum A und B und im Werkstatthof neben der Cafeteria.
Die Besucherinformation, die Cafeteria und die Buchhandlung sind barrierefrei zugänglich.
Eine Begleitung durch Assistenz- oder Blindenführhunde ist gestattet.
Weitere Informationen zur Barrierefreiheit vor Ort
Anfahrt
Mit dem PKW: Kostenfreie Parkplätze für Autos und Busse befinden sich in der nahen Umgebung der Gedenkstätte. Direkt vor dem Eingang gibt es einen Parkplatz für Menschen mit einem Sonderparkausweis für Schwerbehinderte.
Mit der Tram: Tram M5 bis Haltestelle Freienwalder Straße oder Tram M6 / Tram 16 bis Haltestelle Genslerstraße
Mit dem Bus: Bus 256 bis Haltestelle Große-Leege-Straße / Freienwalder Straße Fahren Sie nicht mit der S-Bahn bis S Hohenschönhausen.
Wenn Sie Unterstützung bei der Anreise benötigen, können wir den kostenfreien VBB-Begleitservice empfehlen. Der VBB Bus & Bahn-Begleitservice richtet sich an Personen, die sich auf Grund von Mobilitätseinschränkungen bei der Nutzung von Bus und Bahn unsicher fühlen. Dies sind vorwiegend Kundinnen und Kunden, die einen Rollstuhl, Rollator oder eine Gehhilfe nutzen, seheingeschränkte oder blinde Menschen, gehörlose, aber auch stark verunsicherte Menschen.
Benötigen Sie Unterstützung, um an der Veranstaltung teilnehmen zu können oder haben Sie Fragen? Dann melden Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail bei Dr. Christine Schoenmakers:
Telefon: 030 319895-238
E-Mail: c.schoenmakers@bundesstiftung-aufarbeitung.de