Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Westen oder DDR? Viele DDR-Bürger stellten sich diese schicksalhafte Frage. Millionen entzogen sich mit dem Verlassen ihrer Heimat dem Allmachtsanspruch der SED – ein permanenter Stein des Anstoßes für die Machthaber und die Gesellschaft. Vor dem Mauerbau flohen die Menschen relativ gefahrlos über die Berliner Sektorengrenze, danach blieb nur noch die lebensgefährliche Flucht über die Sperranlagen oder der Ausreiseantrag. In den 1980er-Jahren entwickelte sich die Anzahl der Ausreisewilligen schließlich zu einer republikweiten Massenbewegung, die nachhaltig zur Erosion des SED-Staates beitrug. Die Mehrheit der Menschen aber hatte sich mit ihrem Leben mehr oder weniger arrangiert und blieb im Land. Andere wiederum entschlossen sich ganz bewusst zum Ausharren in der DDR, um sich in ihrer Heimat für demokratische Veränderungen einzusetzen.
Die Auftaktveranstaltung der Reihe »Erinnerungsort DDR« im Jahr 2015 thematisierte diese Ambivalenz zwischen Gehen und Bleiben. Über welche unterschiedlichen Motivationen verfügten diejenigen, die sich dazu entschlossen, das Land zu verlassen? Wie sah ihr Weg in den Westen aus und wie verlief ihr Leben dort weiter? In welcher Lage sahen sich die Dagebliebenen?
Begrüßung
Wolfgang Wieland | Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft e. V., Senator a. D.
Impuls
Prof. Dr. Rainer Eckert | Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig
Podium
- Prof. Dr. Rainer Eckert
- Günter Jeschonnek | Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste e.V., 1987 Ausreise in die Bundesrepublik
- Dr. h. c. Werner Krätschell | Superintendent i.R., Kirchenkreis Berlin-Pankow
- Susanne Schädlich | Schriftstellerin, 1977 Ausreise in die Bundesrepublik
Moderation
Peter Wensierski | DER SPIEGEL