Online Veranstaltung
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10117 Berlin
Unerzogen, aufsässig, unverbesserlich – wer sich in der DDR nicht zur staatskonformen Persönlichkeit formen lassen wollte, erhielt solche Attribute und wurde oft in Umerziehungsheimen, Spezialkinderheimen oder Jugendwerkhöfen weggesperrt. Denn Angepasstheit und das Funktionieren im Kollektiv galten der SED als unverzichtbar für den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft. In das Leben renitenter Kinder und Jugendlicher wurde massiv eingegriffen. Viele von ihnen sind bis heute traumatisiert von den psychischen und physischen Misshandlungen. Grit und Niklas Poppe erklären in ihrem Buch anhand berührender Schicksale das Umerziehungssystem der DDR. Sie betrachten darüber hinaus den Umgang mit "Schwererziehbaren" zur NS-Zeit, das Schicksal der „Verdingkinder“ in der Schweiz sowie fragwürdige Methoden in der Bundesrepublik und in Heimen der Gegenwart.
Programm
Begrüßung
Dr. Robert Grünbaum, stv. Direktor der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Lesung
Grit Poppe & Niklas Poppe, Autoren des Buches „Die Weggesperrten“
Gespräch
- Grit Poppe | Autorin des Buches „Die Weggesperrten“
- Niklas Poppe | Autor des Buches „Die Weggesperrten“
- Dr. Angelika Censebrunn-Benz | wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau
- Kathrin Begoin | Liedermacherin und ehemalige Insassin des Geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau
Moderation
Sven-Felix Kellerhoff | leitender Redakteur für Zeit- und Kulturgeschichte der WELT