Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
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Kronenstraße 5
10117 Berlin
Das Personal der Treuhand war stets besonders umstritten: Ob kommunistische „Altkader“, unterqualifizierte „Besser-Wessis“ aus der „dritten Garnitur“ oder arrogant-überforderte „Yuppies“ – oftmals wurden die Krisen und Konflikte bei der Privatisierungspraxis der frühen 1990er-Jahre in Öffentlichkeit und Politik mit dem vermeintlich ungeeigneten und zu hastig rekrutierten Personal der Treuhand in Verbindung gebracht. Dieser Vortrag erkundet demgegenüber exemplarisch die spezifischen Grundlinien der Personalpolitik sowie der wechselvollen Rekrutierungspraxis der Treuhand-Spitze um Detlev Rohwedder und Birgit Breuel. Gleichermaßen sollen aber auch individuelle Wahrnehmungen, Deutungen, Motivationen und Erfahrungen der Treuhand-Mitarbeiter/innen näher beleuchtet werden. Insgesamt soll es nicht zuletzt um die zentrale Frage gehen, was diese hochumstrittene Organisation und ihr überaus heterogenes Personal im Inneren zusammenhielt.
Referent
Dr. Marcus Böick ist Akademischer Rat a.Z. am Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum. Er forscht derzeit zur Geschichte privater Sicherheitsunternehmen im 19. und 20. Jahrhundert. Im Jahr 2016 wurde er mit einer Dissertation über die Geschichte der Treuhandanstalt und ihres Personals promoviert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der deutschen und europäischen Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Livestream
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