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Tagung | Bochum
Ort der Veranstaltung

Ruhr-Universität Bochum
Universitätsstraße 150
44801 Bochum

Seit 2022 untersucht das von der Bundesstiftung Aufarbeitung geförderte und an der Ruhr-Universität Bochum angesiedelte Promotionskolleg Experten der Einheit die Bedeutung von Expertise im Umbruchs- und Vereinigungsprozess 1989/90 sowie im Transformationsprozess (1990–2020). Im Rahmen der Abschlusstagung diskutieren die Mitglieder des Kollegs die Ergebnisse ihrer Arbeiten mit zahlreichen Beteiligten aus Wissenschaft und (Vermittlungs-)Praxis. Ausgehend von den Perspektiven der Interaktion und (Wissens-)Kommunikation rückt die Tagung dabei gegenwarts- und zeithistorische Deutungen, Beschreibungen und Reflexionen der Umgestaltungsprozesse nach 1989 in den Vordergrund.

Programm

Donnerstag, 20. März 2025

09:00 – 10:00 Begrüßung und Einführung

10:00 – 11:45 Panel 1: Der Wandel der (ostdeutschen) Bildungs- und Forschungslandschaft

Adrian Weiß (Universität Kassel): 
„Und als ich genau hingucke, waren das unsre Chemieunterrichtshilfen!“ 
Wissenstransformation und -zirkulation ostdeutscher Lehrer:innen und die pädagogische „Wende“ (1989-2005)

Aron Schulze (TU Dresden): 
„Wie im Westen, so auf Erden?“ 
Hochschulpolitischer Wissenstransfer nach 1990 als deutsch-deutsche Beziehungsgeschichte

Martin Kristoffer Hamre (Universität Lund): 
Europäisierung und Transformation der Humboldt-Universität zu Berlin, 1988-1995

Moderation: Marlene Friedrich (Ruhr-Universität Bochum)

11:45 – 12:00 Kaffeepause

 

12:00 – 13:30 Panel 2: Die Wende in den Medien – Medien in der Wende

Laura Cowley (Ruhr-Universität Bochum): 
„PDS vor der Nase, Kohl im Nacken?“ 
Polittalkshows als Arena der politischen Kommunikation über den Osten – ein thematischer Querschnitt 1998-2020

Nikolai Okunew (ZZF Potsdam) 
Die Stimme des Ostens? 
Der MDR und das televisuelle Erbe der DDR

Moderation: Constantin Goschler (Ruhr-Universität Bochum)

13:30 – 14:15 Mittagspause

 

14:15 – 16:00 Panel 3: Politisches Handeln und politische Akteur:innen

Jonas Roch (Universität Potsdam): 
Wahl regional 
Volkskammer-, Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen 1990 in Südwestbrandenburg

Josephine Starke (HAIT Dresden): 
Im Widerstand seit „1989“? 
Ein biographischer Zugang zur Bedeutung der „Wende“ in der Genese von AfD-Parteimitgliedschaften

Anna Hesse (Universität Mainz/Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne): 
Bonner Republik auf dem Prüfstand? 
Politische Transformationsprozesse in der ersten Hälfte der 90er-Jahre

Moderation: Franziska Kuschel (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)

16:00 – 16:15 Kaffeepause

 

16:15 – 17:45 Panel 4: Berichte aus der (Vermittlungs-)Praxis

Luisa Bäde / Josefine Luka Simonsen (beide Netzwerk Nachwendekinder) und Daniel Kubiak (HU Berlin): 
Perspektiven der Nachwendekinder 
Künstlerische Forschung in autobiografischen Workshoplaboren

Rike Schreiber (Gedenkstätte Amthordurchgang, Gera): 
Strukturwandel, (post-)industrielle Kultur und nukleares Erbe in der historisch-politischen Bildung Reflexionen und Ausblicke nach dem Projekt „Gesichter der Wismut“

Moderation: Laura Cowley

17:45 – 18:00 Kaffeepause

 

18:00 – 18:30 Zusammenführung und Diskussion
Moderation: Thorben Pieper

 

Freitag, 21. März 2025

09:00 – 10:30 Panel 5: Umwelt(-politik) zwischen Technik und Gesellschaft

Thorben Pieper (Ruhr-Universität Bochum): 
„Die Last der Vergangenheit bewältigen?“ 
Altlasten und Umweltsanierung in Deutschland in den 1990er-Jahren

Friedrich N. Ammermann (European University Institute, Florenz): 
In Kohle schwimmen
Die Transformation ostdeutscher Bergbaufolgelandschaften nach der Wiedervereinigung, 1990-2000.

Moderation: Marcus Böick (King’s College, University of Cambridge)

10:30 – 10:45 Kaffeepause

 

10:45 – 12:15 Panel 6: Arbeitswelten zwischen Erwerbsarbeit und Ehrenamt

Hans-Heiner Holtappels (LWL-Museum Zeche Nachtigall/Ruhr-Universität Bochum): 
Das Unbekannte verwalten: 
Der Aufbau der Arbeitsämter in Ostdeutschland

Teresa Lindenauer (HAIT Dresden): 
Sächsische Ehrenamtsbiografien: 
Neue Perspektiven auf die Transformationsgesellschaft nach 1990

Moderation: Benno Nietzel (HU Berlin)

12:15 – 13.00 Mittagspause

 

13:00 – 14:30 Panel 7: Radikale Rechte und Gewalt

Eric Angermann (Universität Göttingen/Universität Potsdam): 
Westdeutsche „Führungsfiguren“, ostdeutsche Gefolgschaft? 
Zum Aufbau neonazistischer Strukturen in der ostdeutschen Umbruchsgesellschaft

Merle Stöver (Universität Bielefeld): 
Tatmotivationen und Tathergänge bei Tötungsdelikten gegen wohnungs- und obdachlose Menschen in Deutschland zwischen 1989 und 2022

Moderation: Hans-Heiner Holtappels (Ruhr-Universität Bochum)

14:30 – 14:45 Kaffeepause

 

14:45 – 15:45 Abschlussdiskussion
Moderation: Laura Cowley (Ruhr-Universität Bochum) / Hans-Heiner Holtappels (LWL-Museum Zeche Nachtigall/Ruhr-Universität Bochum) / Thorben Pieper (Ruhr-Universität Bochum)

 

Teilnahme und Anmeldung

Eine Teilnahme ist nach Anmeldung per E-Mail an
promovierendenkolleg-einheitsexpertise@ruhr-uni-bochum.de möglich.

 

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Ruhr-Universität Bochum
Thema
Transformation