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Öffentlicher Vortrag | Berlin
Ort der Veranstaltung

Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin

Menschenrechte wurden im Lauf des 20. Jahrhunderts zu einem zentralen politischen Referenzpunkt. Der Vortrag ging der Frage nach, wie das Sprechen und Handeln im Namen der Menschenrechte die internationale Politik seit dem Zweiten Weltkrieg veränderte. Er zeigte, dass sich dieser Prozess mit einer eindimensionalen Großen Erzählung nicht fassen lässt. Infolge ihrer Deutungsoffenheit wurden Menschenrechte zu einer wichtigen Arena des Konflikts, in der zahlreiche Akteure aus allen Weltregionen ganz unterschiedliche Interessen verfolgten. Die Effekte menschenrechtspolitischer Initiativen waren uneindeutig: Sie konnten emanzipierend wirken, aber auch entmündigend, Notlagen lindern, aber auch kontraproduktive Wirkungen haben.

Referent

Priv.-Doz. Dr. Jan Eckel, Universität Freiburg

Veranstaltungsreihe Das Jahrhundert vermessen. Signaturen – Umbrüche – Kontinuitäten

Das 20. Jahrhundert trägt im Rückblick viele Titel: "Zeitalter der Extreme", "Jahrhundert der Ideologien" oder "Amerikanisches Jahrhundert". Doch wie plausibel sind solche Etikettierungen? Die Forschung stellt heute mehr denn je die Komplexität der vieldeutigen und vielschichtigen Zäsuren und Entwicklungsstränge der Zeit von 1900 bis 2000 heraus. Sie waren von der Konkurrenz der gesellschaftlichen Großordnungen liberale Demokratie, Faschismus bzw. Nationalsozialismus und Kommunismus geprägt, aber ebenso auch von systemübergreifenden Entwicklungslinien gekennzeichnet. Welche Sichtachsen sich auf dieser Grundlage durch die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts schlagen lassen, war die Leitfrage dieser Ringvorlesung.

Alle Termine der Reihe

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Lehrstuhl Neueste und Zeitgeschichte der HU Berlin
Thema
Erinnerungskultur
Aufarbeitung (international)

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