Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Die Strukturen der DDR-Agrarwirtschaft prägen bis heute die ländlichen Räume in Ostdeutschland. Betriebe sind dort durchschnittlich fünfmal größer als im Westen der Bundesrepublik und stärker agrarindustriell ausgerichtet. Familienbetriebe hingegen sind vergleichsweise wenig vorhanden. In der SED-Diktatur wurde die Landwirtschaft nach ideologischen Vorgaben umgestaltet. Enteignungen und die Kollektivierung der einzelbäuerlichen Betriebe hatten die flächendeckende Proletarisierung der Bauern und die Einrichtung Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften (LPG) zum Ziel. Im Zuge der deutschen Vereinigung profitierten oft alte DDR-Agrarkader von der Privatisierung der Betriebe und Flächen. Die übernommenen Strukturen sind heute attraktiv für Großunternehmer und Kapitalanleger.
Bei der ersten Veranstaltung der Reihe »Zukunftswerkstatt Einheit« stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Wie hat sich die ostdeutsche Landwirtschaft 1989/90 verändert? Welche Spuren der DDR sind hier bis heute zu finden? Wie wirken sich personelle und strukturelle Kontinuitäten auf die ländliche Wirtschaft und Gesellschaft aus? Welche Zukunft hat der ländliche Raum?
Begrüßung
Dr. Andreas H. Apelt | Bevollmächtigter des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft e. V., Berlin
Impulsvortrag
Dr. Jens Schöne | Historiker, Stv. Berliner Aufarbeitungsbeauftragter
Podium
- Dr. Uta Bretschneider | Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig
- Detlef Kurreck | Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V., Neubrandenburg
- Dr. Jens Schöne
- Reiko Wöllert | Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Landesverband Sachsen/Thüringen e. V.
Moderation
Harald Asel | Inforadio (rbb), Berlin
Livestream
Sie können den Livestream am 8. September 2020 ab 18:00 Uhr unter folgendem Link abrufen. Zum Livestream
Inforadio (rbb) sendet die Diskussion am 20.9.2020 um 11:00 Uhr.