Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Der Fußball spielte für die »Sportnation« DDR eine herausragende Rolle. Die SED-Führung hatte sich schon früh die politische Kontrolle über den Volkssport Nummer Eins gesichert und ihn in ihr Leistungssportsystem integriert. In keine andere Sportart wurden bis 1989 so viele finanzielle und personelle Ressourcen investiert wie in den massenwirksamen Fußball. International blieben die kickenden »Staatsamateure« dennoch meist hinter den Erwartungen von Funktionären und Fans zurück. Prestigeträchtige Erfolge wie der Sieg gegen die Bundesrepublik bei der WM 1974 blieben Ausnahmen. Der Ligabetrieb erfreute sich dennoch anhaltender Beliebtheit in der Bevölkerung: Über wenig wurde in der DDR wohl so leidenschaftlich diskutiert wie über die Fußballergebnisse vom Wochenende.
Die fünfte Veranstaltung der Reihe »Erinnerungsort DDR« im Jahr 2015 beschäftigte sich mit der Geschichte und der Bedeutung des Fußballs in der DDR. Wie und unter welchen politischen Vorgaben waren das Liga-System und die Vereine der DDR strukturiert? Welche Konfliktlinien ergaben sich dabei? Wieviel Einfluss besaß die Stasi? Wie entwickelte sich die Fankultur unter den Bedingungen der sozialistischen Diktatur?
Begrüßung
Dr. Robert Grünbaum | Stv. Geschäftsführer der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Impuls
Hanns Leske | Sporthistoriker
Podium
- Jürgen Croy | Rekordtorwart der DDR-Fußballnationalmannschaft
- Bernd Heynemann | 1980 – 2001 Fußballschiedsrichter
- Hanns Leske
- Frank Willmann | Journalist und Autor
Moderation
Oliver Fritsch | Sportredakteur Zeit Online