Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Das Gesundheitssystem der DDR galt als eine Vorzeige-Errungenschaft des Sozialismus. Von Anfang an stand es unter dem parteipolitischen Anspruch, moderne und kostenlose Behandlung für jedermann zu ermöglichen. Die Arbeitskraft der Bevölkerung sollte so erhalten und gestärkt werden. Deshalb investierte der SED-Staat stark in Polikliniken und Vorsorgeuntersuchungen, in die Ausbildung des Personals und die medizinische Forschung. Doch immer deutlicher waren in der Praxis die Engpässe bei der Versorgung mit Verbrauchsgütern, medizintechnischer Ausrüstung und Medikamenten zu spüren. Auch der zunehmende Mangel an Ärzten und Pflegekräften war ein allgegenwärtiges Problem.
Die vierte Veranstaltung der Reihe »Erinnerungsort DDR« ging diesen Widersprüchen nach: Wie sah der Alltag in Krankenhäusern und Polikliniken für Ärzte und Patienten aus? War die medizinische Versorgung tatsächlich für alle gleich? Taugt das Gesundheitswesen der DDR als Vorbild für heute?
Begrüßung
Dr. Anna Kaminsky | Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Impuls
Dr. med. Rainer Erices | Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Erlangen
Podium
- Dr. med. Sabine Bergmann-Pohl | Ärztin, Bundesministerin a. D., Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft e. V.
- Dr. med. Rainer Erices
- Prof. Dr. med. Jürgen Kleditzsch | Arzt, 1990 Minister für Gesundheitswesen der DDR
- Dr. med. Winrich Mothes | Arzt, Ehrenpräsident der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Moderation
Lilo Berg | Wissenschaftsjournalistin, Berlin