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Podiumsdiskussion | Frankfurt am Main
Ort der Veranstaltung

Landessportbund Hessen
Otto-Fleck-Schneise 4
60528 Frankfurt am Main

Nach dem Untergang der DDR hat sich die Wahrnehmung der zweiten Diktatur gewandelt: Hieß es Anfang der Neunziger Jahre noch: Es war nicht alles schlecht, wurde daraus zunehmend: Was war denn schlecht? Mit zeitlichem Abstand zum Leben im real existierenden Sozialismus wurde die Lebenswirklichkeit in der ehemaligen DDR in ein immer milderes Licht getaucht.

In der DDR war der Hochleistungssport immer ein bevorzugter Schauplatz, um die »Überlegenheit des Sozialismus« vor aller Welt zu demonstrieren. Seit den Olympischen Spielen im Jahre 1968 in Mexiko City bis zum Ende der SED Diktatur gelang es dem ostdeutschen Staat, in der Medaillenbilanz deutlich besser abzuschneiden als die Bundesrepublik. Erst nach dem Fall der Mauer wurde in erschreckender Weise sichtbar, wie hoch der Preis für den Siegeszug des ostdeutschen »Sportwunderlands« war. Dazu zählten Reglementierung und Überwachung der DDR-Spitzenathleten durch die Staatssicherheit und Zwangsdoping, selbst im Falle von Kindern. Jutta Braun rekonstruierte in ihrem Vortrag die Methoden dieser systematischen Körperverletzungen und hinterfragte kritisch, inwieweit sich die Bundesrepublik vom ostdeutschen Medaillenboom blenden ließ. Nicht zuletzt ging es darum zu resümieren, ob in dem populären und medienwirksamen Gesellschaftsbereich Sport die »Mythen der DDR« auch heute noch lebendig sind.

Veranstaltungsflyer

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Bundeszentrale für politische Bildung
Thema
Sport