-
Tagung | Berlin
Ort der Veranstaltung

Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin

Auch die DDR hat Migrationsgeschichte: Neben den Angehörigen der sowjetischen Besatzungsmacht und ihren Familien stellten beispielsweise Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter aus Polen, Ungarn, Mosambik, Vietnam und anderen sozialistischen Staaten quantitativ eine der größten Gruppen ausländischer Staatsangehöriger zwischen Ostsee und Erzgebirge dar. Menschen aus dem Ausland, die als Arbeitskräfte, Auszubildende, Studierende, Aus- bzw. Übersiedler oder Asylsuchende in der DDR lebten, gehörten zum Alltag in der kommunistischen Diktatur. Etliche blieben nach dem Umbruch 1989/90 in Ostdeutschland, viele kamen in den 1990er-Jahren hinzu – insbesondere aus postsowjetischen Staaten und den Balkanländern. Und doch sind ihre Motivationen, Geschichten und Erfahrungen heute kaum präsent, wird die Geschichte der DDR und Ostdeutschlands zu wenig (auch) als Migrationsgeschichte wahrgenommen.

Welche Perspektiven bietet der transkulturelle Blick auf die Geschichte der DDR, des geteilten und vereinten Deutschlands für die historisch-politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft? Was geht das Thema (nicht nur, aber gerade auch) junge Menschen mit Migrationsgeschichte oder Fluchterfahrung an? Und wie können sie an der Gestaltung von Erinnerungskultur (besser) beteiligt werden? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des zweiten Vernetzungstreffens, das die Bundesstiftung Aufarbeitung im Rahmen ihres Tätigkeitsschwerpunkts inklusive und interkulturelle Bildung am 30. März 2023 durchführt.

Die Tagung richtet sich an in der historisch-politischen Bildung Aktive, die sich mit fachlich und kollegial Gleichgesinnten vernetzen möchten und lädt anhand konkreter Projektvorstellungen zum gemeinsamen Austausch über Chancen, Herausforderungen und Best Practice in der Bildungsarbeit ein.

Programm

Ab 9:30 Uhr | Ankommen mit Willkommenskaffee/-tee

10:00 Uhr | Begrüßung und Kennenlernen

10:45 Uhr | Impuls: Partizipative Ansätze in der Erinnerungsarbeit am Beispiel des BMBF-Projekts MigOst – ostdeutsche Migrationsgesellschaft selbst erzählen (Luise Böhm, TU Dresden)

11:15 | Uhr Fireside Chat mit

12:15 Uhr | Mittagspause

13:00 Uhr | World Café (inklusive Kaffeepause) – Austausch in kleinen Gesprächsgruppen über

  • Migrationssensible Ansätze und Erfahrungen in der partizipativen Erinnerungsarbeit (Gesprächsleitung: Christian Schröter, Gedenkstätte Bautzen)
  • (Kommunistische) Diktaturerfahrungen und Migrationsgeschichte – Inhalte, Formate und Methoden/Handlungsempfehlungen (Gesprächsleitung: Ruth Wunnicke und Dr. Dennis Riffel, Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.)
  • Stress- und traumasensible Herangehensweise im Kontext von Diktaturerfahrungen (Gesprächsleitung: Aylin Karadeniz, WIR MACHEN DAS / wearedoingit e.V.)

15:30 Uhr | Wrap-Up, Austausch zur weiteren Zusammenarbeit und Feedback

16:00 Uhr | Ende des Treffens

Informationen zur Barrierefreiheit

Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt. Der Veranstaltungssaal befindet sich im Erdgeschoss und ist barrierefrei zugänglich.

Es stehen vor Ort nur wenige Parkplätze zur Verfügung. Für die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln können Sie die U-Bahnlinien 2 und 6 oder die Buslinien 200 und 265 (Haltestelle Stadtmitte, Aufzug vorhanden) nutzen.

Um einer Infektion mit Covid19 vorzubeugen, empfehlen wir allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Tragen einer FFP2-Maske.

Benötigen Sie Unterstützung, um an der Veranstaltung teilnehmen zu können oder haben Sie Fragen? Dann melden Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail bei Dr. Christine Schoenmakers.

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Thema
Migrationsgeschichte
Kontakt

Dr. Christine Schoenmakers

Telefon: 030 319895-238

E-Mail: c.schoenmakers@bundesstiftung-aufarbeitung.de