Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Eine massiv verschärfte Rüstungspolitik offenbarte zu Beginn der 1980er-Jahre das Heraufziehen eines »zweiten Kalten Krieges« zwischen den Supermächten. Die Stationierung neuer sowjetischer Mittelstreckenraketen (SS-20) und die von der Bundesregierung Schmidt initiierte Reaktion der NATO mit ihrem »Doppelbeschluss«, der dann von der Bundesregierung Kohl realisiert wurde, erhöhte die Spannungen zwischen den politischen Blöcken, zugleich regte sich Widerstand. Im Westen entwickelte sich eine starke Friedensbewegung. Aber auch im Osten schlossen sich immer mehr Menschen zusammen, um sich trotz staatlicher Repression für Abrüstung und eine entmilitarisierte Gesellschaft zu engagieren. Frieden wurde auf diesem Wege zu einem gesamtdeutschen Anliegen. Über die Systemgrenzen hinweg kam es zu gemeinsamen Aktionen, wie beispielsweise dem Olof-Palme-Friedensmarsch von 1987. Mittelfristig entwickelte sich die ostdeutsche Friedensbewegung zu einem wichtigen Standbein der DDR-Opposition.
Wie aber konnte es zivilgesellschaftlichen Bewegungen überhaupt gelingen, gemeinsam politische Themen auf die Agenda zu setzen, auf welche Widerstände trafen sie und welche Folgen hatte ihr Agieren? Wissenschaftler, Politiker und Zeitzeugen geben Antwort auf diese Fragen und werden sie in kontroverser Debatte diskutieren.
Begrüßung
Dr. Andreas H. Apelt | Bevollmächtigter des Vorstands der Deutschen Gesellschaft e.V.
Vortrag
Prof. Dr. Michael Wolffsohn | Historiker, Universität der Bundeswehr München
Podium
- Prof. Dr. Michael Wolffsohn
- Prof. Dr. Dieter Klein | em. Professor für Ökonomie, HU Berlin
- Ruth Misselwitz | Pfarrerin, Pankower Friedenskreis
- Otto Schily | Bundesminister a.D.
- Prof. Dr. Rupert Scholz | Bundesminister a.D.
Moderation
Margit Miosga | rbb Kulturradio