Haus auf der Grenze
Platz der Deutschen Einheit 1
36419 Geisa
Was die SED als „sozialistischen Frühling auf dem Lande“ bezeichnete, war für Bäuerinnen und Bauern in der DDR ein harter Bruch mit ihren Arbeits- und Lebensrealitäten: Zwangskollektivierung und Industrialisierung der Landwirtschaft machten sie zu Industriearbeitern mit planbarer Arbeit und Freizeit, Dörfer wurden zu kleinen „sozialistischen Städten“ mit LPG, Kulturhaus und Konsum. Mit sozialen Verbesserungen kam das Regime den LPG-Mitgliedern entgegen – wer mitmachte, hatte sein Auskommen. Gleichzeitig zerstörte die erzwungene „Modernisierung“ dörfliche Strukturen und drängte diejenigen, die sie kritisierten, an den Rand.
Die Zeit nach 1990 traf die Industriebauern dann mit voller Wucht: Das sozialistische Modernitätsversprechen brach zusammen, viele verloren ihren Arbeitsplatz.
Welche Auswirkungen hatten Industrialisierung und „Modernisierung“ auf dem Land damals, wie sehen die Folgen heute aus?
Podiumsgespräch
- Fridtjof Florian Dossin | Bauhaus-Universität Weimar
- Dr. Fritz Schumann | Landwirt und Politiker, Nordhausen
- Dr. Elke Kimmel | Leibnitz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Moderation
Dr. Ulrike Schulz | Historikerin
Gemeinsam mit der Thüringer Staatskanzlei, der Evangelischen Akademie Thüringen und dem Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe Land.Wirtschaft. Kollektiv. Wem gehört das Land?