Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Am 19. Juni 2018 wurde der künstlerische Nachlass von Rainer Bonar durch die Familie des Malers an das Archiv der Bundesstiftung Aufarbeitung übergeben. Aus diesem Anlass nahm die Veranstaltung die Rolle und die Wirkung der unangepassten Kunst in der DDR genauer in den Blick. Künstlerinnen, Journalisten und Kunsthistorikerinnen diskutierten über das Spannungsverhältnis zwischen oppositioneller und staatlicher Kunst in der DDR.
Das Werk des Künstlers Rainer Bonar (1956–1996) steht für den Traum von der Freiheit im geteilten Deutschland. Seine Bilder und Grafiken tragen die Handschrift eines Unangepassten, der sich zeitlebens kritisch mit den gesellschaftlichen Verhältnissen in beiden deutschen Staaten auseinandergesetzt hat. Bis 1981 arbeitete er in Ost-Berlin unter Repressionen und im Visier der Stasi, danach auf der anderen Seite der Mauer im Märkischen Viertel in Reinickendorf. Seine Mauerserie greift mit dem Motiv des Ikarus ein in der DDR-Kunst der 1980er-Jahre beliebtes Sinnbild für die menschliche Begrenztheit und den tödlichen Sturz nach Selbstüberschätzung auf.
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