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Filmpräsentation | Leipzig
Ort der Veranstaltung

Kinobar im Leipziger Haus der Demokratie
Bernhard-Göring-Str. 152
04277 Leipzig

1. August 1961. Wie überall an der Ostsee ist auch der Zeltplatz Bansin überfüllt, es mangelt an fast allem. Die Stimmung ist dennoch ausgelassen. Fünf Jungen lassen sich aus Jux statt einem Sommerschnitt eine Glatze schneiden. Als sie am Abend im Bierzelt, bekleidet mit Jeans und Lederjacken, Rock`n Roll tanzen, betrachtet der Wirt dies als „Demonstration der westlichen Unkultur“ und ruft die Polizei. Als diese zwei Glatzköpfige zur kleinen Wache abführt, strömen die frustrierten Camper hinterher und machen ihrem Zorn Luft. Einsatzkommandos lösen die Massenansammlung brutal auf. Sieben Jugendliche werden vor dem Mauerbau zu Strafen zwischen 6 und 18 Monaten verurteilt. Vier anderen wird vorgeworfen, einen Putsch nach dem Vorbild des 17. Juni geplant zu haben. Am 4. September werden sie zu insgesamt 21 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Aus dem Vorfall macht die DEFA 1963 einen Jugendfilm, "Die Glatzkopfbande". Die lebenslustigen Jungen mutieren zu gewalttätigen Kriminellen, die sich eine Glatze zulegen, weil sie wie Yul Brunner "dämonisch" wirken wollen.

Die Dokumentation von Jürgen Ast und Inge Bennewitz lässt erstmalig die Jugendlichen und einige damalige Funktionsträger zu Wort kommen.

Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren die Filmautorin Inge Bennewitz und der Zeitzeuge Jürgen Lehmann unter der Moderation von Stephan Bickhardt.
 

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Archiv Bürgerbewegung Leipzig
Thema
Kunst, Kultur, Literatur