-
Öffentlicher Vortrag | Berlin
Ort der Veranstaltung

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin

Das Jahr 1968 steht im Westen nicht nur sinnbildlich für Jugendrevolte und Protest gegen den Vietnamkrieg, sondern ebenso für eine tiefgreifende Veränderung von Lebensformen, Moralvorstellungen und kulturellen Ausdrucksformen.

Der Einfluss der Popkultur, die Auseinandersetzung mit der herrschenden Moral und die sexuelle Revolution waren dabei Zeichen eines Wandels der Jugendkulturen, der sich seit Beginn der 1960er-Jahre auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs beobachten ließ. So waren auch im sozialistischen Lager Jeans, Rockmusik und lange Haare Ausdruck einer Protesthaltung gegen das etablierte System. Anders als im Westen gingen die diktatorischen Regime in der DDR und den anderen Ostblockstaaten ungleich härter gegen jugendliches Aufbegehren und unangepasstes Verhalten vor.

Die vierte Veranstaltung der Reihe »Das doppelte 1968« untersucht, welche soziokulturellen Veränderungen durch die »Achtundsechziger« in Ost und West befördert wurden, in welchem Ausmaß sich die Gesellschaften dadurch wandelten und was heute noch davon geblieben ist. Schließlich wird den Fragen nachgegangen, welche gegenseitigen Beeinflussungen es zwischen Ost und West gab, worin sich die Entwicklungen auf beiden Seiten der Mauer glichen und wo sie sich unterschieden.

Begrüßung

Dr. Jens Schöne | Stv. Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Impulsvortrag

Dr. Peter Wurschi | Lehrbeauftragter an der Universität Erfurt und leitender wiss. Mitarbeiter der Stiftung Ettersberg

Podium
  • Katja Lange-Müller | Schriftstellerin
  • Rainer Langhans | Autor und Mitbegründer der »Kommune 1«
  • Prof. em. Dr. Axel Schildt | ehem. Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte und Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg
  • Barbara Sichtermann | Schriftstellerin und Journalistin
  • Dr. Peter Wurschi | Lehrbeauftragter an der Universität Erfurt und leitender wiss. Mitarbeiter der Stiftung Ettersberg
Moderation

Korbinian Frenzel | Deutschlandfunk Kultur

Veranstaltungsreihe Das doppelte 1968. Hoffnung – Aufbruch – Protest

Das Jahr 1968 steht heute für eine bedeutende Zäsur der deutschen und internationalen Nachkriegsgeschichte und als Chiffre für ein Jahrzehnt des Aufbegehrens, der Emanzipation und des gesellschaftlichen Wandels. Während im Westen die Studentenbewegung die gesellschaftlichen Verhältnisse und die bisherigen Autoritäten in Frage stellte und ihren »Marsch durch die Institutionen« antrat, geriet im Osten Europas der Staatskommunismus sowjetischer Prägung durch die Entwicklungen des »Prager Frühlings« in eine tiefe Krise. Die Veranstaltungsreihe »Das doppelte 1968« nimmt 50 Jahre später den vielschichtigen gesellschaftlichen Wandel der 1960er-Jahre in West und Ost, der vor allem durch das Jahr 1968 geprägt wurde, in den Blick. Dabei sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Aufbegehrens in Politik, Gesellschaft, Alltag und Kultur anhand ausgewählter Themenschwerpunkte behandelt werden.

Alle Termine der Reihe

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Deutsche Gesellschaft e.V.
Berliner Bauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Thema
Kunst, Kultur, Literatur

Hören Sie sich die Veranstaltung in unserer Mediathek an