Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße Erfurt
Andreasstraße 37a
99084 Erfurt
Filmvorführung und Gespräch mit Michael „Mikle“ Damm (Zeitzeuge), Tom Franke (Filmemacher) und Dr. Martin Theben (Rechtsanwalt, Zeitzeuge), moderiert von Katharina Kempken (Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“).
Die filmische Dokumentation „Schräg, fromm und frei: die Kommunarden von Hartroda“ beleuchtet das Leben einer kleinen Gruppe behinderter und nichtbehinderter Menschen, die sich in den 1980er-Jahren in Thüringen abseits staatlich legitimierter Formen des Zusammenlebens und der Betreuung zu einer Kommune zusammenschloss. Ihr Alltag war geprägt von Selbstorganisation, alternativen Lebensentwürfen – aber auch von staatlicher Überwachung.
Im anschließenden Gespräch mit dem Filmemacher Tom Franke, der für seine Doku mehrfach in Hartroda war und die Protagonist:innen selbst gut kannte, dem West-Berliner Rechtsanwalt und Behindertenrechtsaktivisten (und späteren Weggefährten von Matthias Vernaldi) Dr. Martin Theben und dem Pfarrer Michael „Mikle“ Damm greifen wir zentrale Themen des Films auf: den Umgang mit Behinderung in der DDR, individuelle Selbstbestimmung in der Diktatur und Formen des Widerstands im Kleinen. Dabei wird auch deutlich, dass das Leben der Hartroda-Kommunarden nicht repräsentativ für die Mehrheit behinderter Menschen in der DDR war, sondern eine Ausnahme darstellte.
Der Blick richtet sich vergleichend auch nach Westdeutschland und zudem auf die Gegenwart: Wie hat sich der Umgang mit Selbstbestimmung verändert – für Menschen mit Behinderungen, aber auch für andere gesellschaftliche Gruppen? Welche Herausforderungen bestehen weiterhin? Die Veranstaltung lädt dazu ein, historische Erfahrungen mit aktuellen Debatten zu verknüpfen und über den Stellenwert von Teilhabe und Inklusion in unserer Gesellschaft zu diskutieren.
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der Konferenz „Der Umgang mit Behinderung nach 1945. Die DDR und Westdeutschland in internationaler Perspektive“.
Weitere Informationen
Anmeldung und Fotoaufnahmen
Die Teilnahme an der Abendveranstaltung ist kostenfrei, es ist keine Anmeldung erforderlich.
Mit einer Teilnahme erklären Sie sich bereit, dass vom Veranstalter Fotos angefertigt und zur Veröffentlichung verwendet sowie zu diesem Zwecke auch abgespeichert werden dürfen. Wenn Sie nicht auf Fotos abgebildet werden möchten, geben Sie bitte vorab Bescheid.
Barrierefreiheit
Die Veranstaltung findet im Erdgeschoss der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße (Andreasstraße 37a, 99084 Erfurt) statt.
Die Gedenkstätte ist weitgehend barrierefrei. Alle Etagen sind mit dem Fahrstuhl erreichbar.
Eine Toilette für mobilitätseingeschränkte Personen befindet sich im Untergeschoss der Gedenkstätte. Sie ist ebenfalls über den Aufzug erreichbar. Die Tür können Sie mit dem Euroschlüssel für Behindertentoiletten öffnen. Einen solchen Schlüssel erhalten Sie am Servicetresen im Eingangsbereich.
Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache mit Schriftverdolmetschung statt. Zugleich wird eine Audiodeskription bereitgestellt.
Eine Begleitung durch Assistenz- oder Blindenführhunde ist gestattet.
Weitere Informationen zur Barrierefreiheit vor Ort
Anfahrt
Für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln stehen Ihnen ab Erfurt Hbf die Stadtbahn-Linien 3, 4 und 6 sowie der Stadtbus Linie 90 Haltestelle Domplatz zur Verfügung. Die Straßenbahnhaltestellen „Domplatz Nord“ und „Domplatz Süd“ sind barrierefrei ausgebaut.
Parkmöglichkeiten – auch ausgewiesene Parkplätze für mobilitätseingeschränkte Personen – finden Sie am Domplatz und im Parkhaus am Domplatz. Hinter der Gedenkstätte können Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung den Parkplatz Nummer 38 nutzen.
Benötigen Sie Unterstützung, um an der Veranstaltung teilnehmen zu können oder haben Sie Fragen? Dann melden Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail bei Dr. Christine Schoenmakers:
Telefon: 030 319895-238
E-Mail: c.schoenmakers@bundesstiftung-aufarbeitung.de