Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Wer in der DDR aufwuchs, konnte in der Freizeit Einiges erleben: Zelten an der Ostsee, Touren mit dem Simson-Moped, Radio DT64 mitschneiden, tanzen im Jugendclub. Erwachsenwerden hieß aber auch, sich innerhalb eines staatlich eng vorgegebenen Korsetts zu bewegen. Die SED sah die Jugendlichen als »Kampfreserve« an, wollte sie zu »sozialistischen Persönlichkeiten« formen. Zwischen Pionierorganisation, FDJ und Wehrkundeunterricht, zwischen gemeinsamen Klassenaktivitäten, Gruppennachmittagen und Jugendweihe war es schwer, dem allumfassenden Erziehungsanspruch der Partei zu entkommen. Teenager, die sich unangepasst verhielten, alternative Lebensstile
ausprobierten und ihren eigenen Weg suchten, mussten mit Repressalien des Staatsapparates rechnen.
Die zweite Veranstaltung der Reihe »Erinnerungsort DDR« im Jahr 2015 thematisierte unterschiedliche Facetten des Heranwachsens im SED-Staat und fragte danach, welche Antworten die Jugendlichen auf die Herausforderungen in der Diktatur fanden.
Begrüßung
Dr. Robert Grünbaum | Stv. Geschäftsführer der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Impuls
Dr. Peter Wurschi | Historiker, Stiftung Ettersberg
Podium
- Eberhard Aurich | letzter FDJ-Vorsitzender in der DDR
- Lothar Rochau | ehem. Jugenddiakon der Ev. Kirche in Halle-Neustadt
- Dr. Peter Wurschi
Moderation
Ulrike Timm | Deutschlandradio Kultur