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Sonstige | Potsdam
Ort der Veranstaltung

Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße
Lindenstraße 54
14467 Potsdam

Die Sonderführung vertieft die Themen NS-Justiz, insbesondere die politische Verfolgung in den späten Kriegsjahren, sowie die Inhaftierung durch die sowjetische Geheimpolizei in der Nachkriegszeit.

Das Kriegsende im Frühjahr 1945 und das damit verbundene Ende der nationalsozialistischen Diktatur bedeuteten für Millionen Menschen eine lang ersehnte Befreiung und eine Perspektive auf eine bessere Zukunft. Gleichzeitig sind die letzten Kriegsmonate mit einer Fortsetzung und Zuspitzung der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik verbunden. NS-Gerichte, darunter der in Potsdam tagende Volksgerichtshof, fällten noch bis in die letzten Kriegstage hinein Todesurteile. Todesmärsche und andere Endphasenverbrechen forderten auch in Brandenburg zahlreiche Opfer.

Die Inhaftierten des Gerichtsgefängnisses in der Potsdamer Lindenstraße wurden am 27. April 1945 von Soldaten der Roten Armee befreit. Ende Juli, während auf der Potsdamer Konferenz über die Nachkriegsordnung verhandelt wurde, beschlagnahmte die sowjetische Geheimpolizei NKWD das Gefängnis und nutzte es als Untersuchungsgefängnis und Tagungsort von Militärtribunalen. In den folgenden Monaten und Jahren lag der Haft- und Gerichtsort im Spannungsfeld zwischen der Entnazifizierung und der Durchsetzung einer Diktatur nach sowjetischem Vorbild. In den Zellen warteten bald NS-Verbrecher, darunter zum Beispiel an den Krankenmorden beteiligte Mediziner, neben demokratischen Politikern und unschuldig verdächtigen Jugendlichen auf ihre Prozesse.

Datum: 8. Mai 2025, 15.00 Uhr sowie nach Vereinbarung
Dauer: ca. 60 Minuten
Zielgruppe: alle Interessierten; für Schulklassen empfohlen in Sekundarstufe II
Kosten: die öffentliche Führung ist kostenfrei, für Gruppenbuchungen gelten die üblichen Führungsentgelte
Um Anmeldung zur öffentlichen Sonderführung am 8. Mai wird gebeten unter info[at]gedenkstaette-lindenstrasse.de

Veranstalter
Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße