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Öffentlicher Vortrag | Berlin
Ort der Veranstaltung

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin

Eine Veranstaltung in der Reihe „Stalins langer Schatten: Zwei Vorträge über die Aufarbeitung der Sowjetgeschichte in Georgien“

Die Tatsache, dass Stalin Georgier war, nützte die Sowjetrepublik Georgien aus, um ihre symbolische Sonderstellung in der „Familie der sowjetischen Brüdervölker“ zu inszenieren: Stalin als „Vater der Völker“ war ein Sohn Georgiens. Stalin wurde zum georgischen Nationalheld stilisiert, wobei die „Größe“ Stalins auf sein Heimatland übertragen wurde. Dadurch entstand ein georgischer Stalinkult, der auch nach dem Tod des Diktators im Jahr 1953 und der ab 1956 einsetzenden Entstalinisierung fortwirkte.

Prof. Dr. Giorgi Maisuradze beschrieb in seinem Vortrag die Besonderheiten des georgischen Stalinkultes und dessen Fortwirken bis in die Gegenwart. Maisuradze ist Leiter des Instituts für Sozial- und Kulturforschung an der staatlichen Ilia Universität Tbilisi. Er studierte Geschichte, Philosophie und Kulturwissenschaften an der Universität Tbilisi, der Universität des Saarlandes sowie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2008 bis 2013 war er am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin tätig. Seit 2014 ist er Professor der Ilia Universität Tbilisi. Maisuradze ist Autor mehrerer Publikationen. Zuletzt erschienen: Sonniges Georgien. Figuren des Nationalen im Sowjetimperium (zusammen mit Franziska Thun-Hohenstein), Berlin 2015.

2018 ist Georgien Gastland auf der Frankfurter Buchmesse. Die ehemalige Sowjetrepublik liegt an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien. Von dort stammte der Diktator Josef Stalin, dessen Terrorregime in den 1930er Jahren auch sein Heimatland Georgien nicht verschonte. Zwei Vorträge am 30. Mai und 6. Juni erlaubten Einblicke in den Vergangenheitsdiskurs der Kaukasusrepublik, in der Stalins Schatten bis in die Gegenwart reicht.

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
SOVLAB Tbilisi
Georgian National Book Center
Lehrstuhl Geschichte Osteuropas an der HU Berlin
Thema
Kommunismusgeschichte
Aufarbeitung (international)
Kontakt

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Dikatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Tel.: 030-31 98 95-0
Fax.: 030-31 98 95-210
buero@bundesstiftung-aufarbeitung.de
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de

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