Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Die Zukunft von Berlins Stadien ist umstritten: Muss das Olympiagelände – Ort der Spiele von 1936 - „entnazifiziert“ werden? Benötigen der Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark, ehemalige Heimstatt des BFC Dynamo, und das Sportforum Hohenschönhausen eine historische Kommentierung? Die Veranstaltung fragt nach der Rolle Berliner Stadien in Demokratie und Diktatur und ihrer heutigen erinnerungskulturellen Symbolkraft.
Podium
- Philipp Dittrich | Architekt, Bürgerinitiative Jahnsportpark
- Gerald Karpa | Klubchronist 1. FC Union Berlin
- Prof. Dr. Ing.h.c. Volkwin Marg | Architekt, gestaltete das Olympiastadion und internationale Arenen
- Prof. Dr. Ulrich Pfeil | Université de Lorraine, Metz, erforscht die Geschichte des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks
- Dr. Veronika Springmann | Historikerin und Sportwissenschaftlerin, Leiterin des Sportmuseums Berlin
Moderation
Dr. Jutta Braun | Historikerin, ZZF Potsdam und Zentrum deutsche Sportgeschichte
Livestream
Die Veranstaltung wird per Livestream auf dem YouTube-Kanal der Bundesstiftung Aufarbeitung gesendet und ist dort auch im Nachhinein verfügbar. Sie können den Livestream am 29. September 2022 ab 18 Uhr abrufen.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.
Veranstaltungsreihe "Im Lauf durch die Epochen: Sport und Systemwechsel im 20. Jahrhundert"
Sport gilt als Medium der Vermittlung, der Völkerverständigung und der Emanzipation des Individuums. Der Hochleistungssport des 20. Jahrhunderts hat jedoch auch gegenteilige Phänomene hervorgebracht: Athleten wurden politisch und körperlich zum Zwecke der Staatsräson instrumentalisiert, dies gilt für das „Dritte Reich“, aber auch für die Zeit des Kalten Krieges. Die Veranstaltungsreihe geht systematisch der Frage nach, wie sich die Epochenbrüche im 20. Jahrhundert auf die Gestalt des Sports auswirkten: Wie beeinflussten sie die Bedeutung der Olympischen Spiele, wie etwa die gesellschaftliche Rolle des Fußballs und seiner Fans oder auch die Vorbildwirkung der Athleten? In langen Linien soll der Wandel des Sports entlang der Epochenbrüche von 1933, 1945 und 1989/1990 verfolgt werden: Woher rührt die Wahlverwandtschaft von „Sport und Diktatur“ im 20. Jahrhundert, weshalb tut sich gerade die Erinnerungskultur im Sport so schwer damit, die Schattenseiten des eigenen Bereichs anzuerkennen und im Gedächtnis zu behalten?