

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Die Entwicklung des Gesundheitswesens in Ostdeutschland ist beispielhaft für jene Transformationsprozesse, die am wenigsten geradlinig verliefen. Zunächst nach westdeutschem Muster umstrukturiert, kamen nach und nach auch Ausprägungen des überlieferten Gesundheitssystems wieder stärker zurück, etwa das Konzept der kooperativ strukturierten Polikliniken, das sich inzwischen sogar im gesamtdeutschen Gesundheitssystem etabliert hat. Zudem ist das Gesundheitswesen insofern ein Beispiel für den sich immer stärkeren auswirkenden allgemeinen Strukturwandel, als sich disparate Entwicklungen weniger zwischen Ost und West als vielmehr zwischen Stadt und Land vollziehen. Vor welchen Herausforderungen stand das Gesundheitssystem in den zurückliegenden Jahrzehnten und wie wurden sie bewältigt? Welche Herausforderungen warten in Gegenwart und Zukunft – und welche Erkenntnisse hält die Rückschau auf die jüngere Vergangenheit bereit?
Prof. Dr. Florian Bruns | Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin der Technischen Universität Dresden
Manuela Stamm
Die Veranstaltungen der Reihe "Zukunftswerkstatt Einheit" werden live übertragen.
Mit der Wiedervereinigung vor mehr als drei Jahrzehnten galt es, die beiden völlig unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Systeme zusammenzuführen. Das Leben vieler Menschen änderte sich grundlegend – vor allem in Ostdeutschland, aber auch im Westen. Die Zeit des Wandels wirkt bis heute nach und prägt vielfach den Blick auf das vereinigte Deutschland.
Die Veranstaltungsreihe »Zukunftswerkstatt Einheit« betrachtet die Transformation seit Anfang der 1990er-Jahre in ihrer ganzen Vielfalt und stellt vor allem die konkreten Erlebnisse der Menschen zwischen Neubeginn und Veränderungen, zwischen Hoffnungen und Enttäuschungen in den Mittelpunkt. In sechs Gesprächsrunden wird zudem danach gefragt, wie die historischen Erfahrungen für die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft genutzt werden können.
Dr. Lars Lüdicke
Deutsche Gesellschaft e.V.
E-Mail: lars.luedicke@deutsche-gesellschaft-ev.de
Tel.: 030 88412 203